Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Phishing: Polizei zerschlägt Cybercrime-Aktivitäten der Mafia

Mit Phishing und Social Engineering sollen die Kriminellen mindestens 10 Millionen Euro gestohlen haben. Das Geld wurde per Kryptowährung gewaschen.
/ Moritz Tremmel
Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Ein Blaulicht der Polizei (Bild: Ina Fassbender/AFP via Getty Images)
Ein Blaulicht der Polizei Bild: Ina Fassbender/AFP via Getty Images

Gemeinsam mit Europol und Eurojust haben die italienische und die spanische Polizei 106 Personen festgenommen, die beschuldigt werden, für mehrere italienische Mafiagruppen zu arbeiten. Dort sollen sie für Cyberkriminalität und Geldwäsche zuständig gewesen sein. Allein im vergangenen Jahr sollen so schätzungsweise 10 Millionen Euro illegal erwirtschaftet worden sein, erklärt Europol(öffnet im neuen Fenster) .

"Die Verdächtigen betrogen Hunderte von Opfern durch Phishing-Angriffe und andere Arten von Online-Betrug wie SIM-Swapping und Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails, bevor sie das Geld über ein weites Netz von Geldkurieren und Briefkastenfirmen wuschen" , teilt Europol mit. So versuchen Kriminelle immer wieder, sich via Phishing-E-Mails an Unternehmen Geld überweisen zu lassen. Eine bekannte Masche ist beispielsweise der CEO-Fraud , bei dem sich Kriminelle als CEO ausgeben und eine Überweisung größerer Geldsummen veranlassen. Auch auf diese sollen die Kriminellen gesetzt haben.

Die italienische Polizei erklärte(öffnet im neuen Fenster) , dass die mutmaßlichen Kriminellen Computerexperten angestellt hatten, die "auf Phishing, Vishing [Phishing per Telefonanruf] und Social Engineering spezialisiert" gewesen seien und die Kontrolle über die Bankkonten ihrer Opfer übernommen hätten. Auf diese Weise sollen sie Millionen von Euro gestohlen haben. Anschließend sollen die Kriminellen das Geld durch den Kauf von Kryptowährungen gewaschen haben.

Bei Durchsuchung 224 Kreditkarten und eine Marihuana-Plantage beschlagnahmt

Dabei seien die Kriminellen arbeitsteilig vorgegangen. So hätten Computerexperten die Phishing-Domains registriert und den Betrug durchgeführt, während sich andere Personen um den Schmuggel und die Wäsche des Geldes gekümmert hätten. Unter ihnen seien auch Experten für Kryptowährungen, schreibt Europol.

Reklame

Internet of Crimes: Warum wir alle Angst vor Hackern haben sollten (Deutsch) Gebundene Ausgabe

Jetzt bestellen bei Amazon (öffnet im neuen Fenster)

Bei Durchsuchungen von 16 Gebäuden habe die Polizei "224 Kreditkarten, SIM-Karten und Kassenterminals, eine Marihuanaplantage und Ausrüstung für den Anbau und Vertrieb von Marihuana" beschlagnahmt. Zudem seien 118 Bankkonten eingefroren worden. "Die meisten der mutmaßlichen Mitglieder sind italienische Staatsangehörige, von denen einige Verbindungen zu Mafiaorganisationen haben" , schreibt Europol.


Relevante Themen