PhariaAI: KI-Betriebssystem für produktionsnahe und komplexe Prozesse

Das KI-Betriebssystem PhariaAI soll für nicht kommerzielle und Bildungszwecke frei zur Verfügung stehen, gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung am 26. August 2024(öffnet im neuen Fenster) bekannt.
Dies ist eine Bestätigung der Gerüchte, denn zuletzt hatte es bei Aleph Alpha neben Verzögerungen bei der Entwicklung auch Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit gegeben . Die Leistung des Models Pharia-1 lag bei Vergleichstests weit hinter der der Konkurrenz. Zweifel gibt es auch an der Finanzierung, denn mit 500 Millionen Euro steht auch nur ein Bruchteil dessen zur Verfügung, was zum Beispiel OpenAI zur Verfügung hat. Und das Trainieren eines Modells kostet schnell einige hundert Millionen Euro.
Wie gut das Gesamtsystem ist, muss sich erst noch zeigen
Wie gut die neue Strategie, das LLM und das Betriebssystem funktionieren, wird sich erst noch zeigen müssen. Die vorgestellten Features sind jedenfalls schon einmal vielversprechend. So soll PhariaAI für Kunden aus Wirtschaft und Verwaltung die Möglichkeit bieten, KI-Anwendungen auf einfache Art auch in komplexe Prozesse zu integrieren. Als full-stack KI-Lösung soll das System sehr gut für den Einsatz in produktionsnahen, informationsgestützten Wertschöpfungsketten geeignet sein.
Zudem würden die Anforderungen an die Integration in kritische und komplexe Prozesse sowie in stark regulierten Industrien erfüllt. PhariaAI soll für genau die Szenarien geeignet sein, in denen generische Chatbots aufgrund des fehlenden Fachwissens oder fehlender Schnittstellen zur Unternehmensinfrastruktur an ihre Grenzen stoßen.
Laut Firmenmitteilung helfen PhariaAIs Module und Tools, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen und sorgen für mehr Transparenz und Kontrolle.
Hybrider Einsatz von LLMs soll möglich sein
Neben einem umfangreichen Werkzeugkasten, der unter anderem Tools für die Nachvollziehbarkeit und Auditierbarkeit von KI-Systemen enthält, wird die hybride Ausführung von Sprachmodellen als Alleinstellungsmerkmal genannt.
Damit lassen sich Large-Language-Modelle (LLMs) im eigenen Rechenzentrum und in der Cloud gleichzeitig betreiben, was das Auslagern von Rechenleistung zu Stoßzeiten ermöglicht. Mit PhariaAI ist es außerdem möglich, verschiedene Open-Source-Sprachmodelle sowie die Pharia-1-LLM anzupassen und miteinander zu kombinieren.
Besonderen Wert lege man darauf, "dass jeder Aspekt in Entwicklung und Einsatz transparent, überprüfbar und vollständig konform mit den Unternehmensstandards bleibt" .
Mit Pharia-1-LLM-7B-control und Pharia-1-LLM-7B-control-aligned veröffentlicht Aleph Alpha zwei neue Sprachmodelle als Teil von PhariaAI. Bei diesen wird besonders darauf hingewiesen, sie seien in vollständiger Übereinstimmung mit nationalen und EU-Vorschriften trainiert worden, betonte das Unternehmen.



