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Peter Sunde: Paypal sperrt VPN-Anbieter Ipredator

Paypal lässt keine Zahlungen mehr an den VPN-Anbieter Ipredator zu, der von dem Pirate-Bay-Mitbegründer Peter Sunde aufgebaut wurde.
/ Achim Sawall
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Bild: Ipredator

Paypal hat das Konto des VPN-Anbieters Ipredator blockiert. Das gab der Betreiber bei Twitter bekannt(öffnet im neuen Fenster) : "Ruhe in Frieden, Paypal. Es sieht so aus, als ob Paypal unser Kundenkonto ohne Angabe von Gründen lahmgelegt hat."

Mit verschlüsselten VPN-Verbindungen kann das Internet anonym genutzt werden. Der Kunde kann sich über einen VPN-Tunnel mit anonymer IP-Adresse im Internet bewegen und Dienste nutzen. Der VPN-Provider muss allerdings vertrauenswürdig sein, denn dieser kennt die IP-Adresse des Absenders, die verschleiert wird.

Bereits seit einigen Wochen können Ipredator-Nutzer nicht mehr über den schwedischen Zahlungsabwickler Payson mit Mastercard oder Visa bezahlen. Payson bestätigte, dass das Unternehmen damit Richtlinien folgt, die direkt von den Kreditkartenunternehmen ausgingen. Ipredator-Gründer und Pirate-Bay-Mitinitiator Peter Sunde geht davon aus, dass damit die Nutzer daran gehindert werden sollen, ihre digitalen Spuren zu verwischen, um Spionage durch Geheimdienste zu verhindern.

Das Onlinemagazin Torrentfreak zitierte aus der ursprünglichen E-Mail(öffnet im neuen Fenster) von Payson an seine Kunden: "Payson hat Beschränkungen zu Anonymisierungsdiensten, darunter auch VPN." Deshalb könnten Kunden "bedauerlicherweise solche Dienste nicht mehr über Kreditkarten, beispielsweise Visa oder Mastercard, abrechnen." Zahlungen könnten aber weiterhin über Bankverbindungen vorgenommen werden. Die Verbraucherzentralen verklagten Ende Mai 2013 Paypal wegen solcher Praktiken.

Paypal wegen willkürlichen Sperrungen unter Druck

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) kritisierte intransparente Klauseln und unzulässige Schadenersatz- und Haftungsregelungen des Zahlungsabwicklers in Deutschland. Von Betroffenen seien die Verbraucherzentralen über erhebliche Probleme mit Paypal informiert worden. Nutzerkonten würden scheinbar grundlos eingefroren.

Der Zahlungsabwickler kann Geld für 21 bis 180 Tage blockieren. Um die Sperren aufzuheben, verlangt Paypal von seinen Kunden Personalausweiskopien, Versandbelege, Handelsregistereinträge und Elektrizitäts- oder Lieferantenrechnungen, die oft ins Ausland gefaxt oder per Brief gesandt werden müssen. Paypal-Sprecher Anuj Nayar kündigte im Januar 2013 mehr Kundenfreundlichkeit an.

Paypals Konflikte mit deutschen Unternehmen

Paypal hatte 2011 mehrere Konflikte mit deutschen Onlinehändlern, denen verboten wurde, kubanische Waren abzurechnen. Die Dirk Rossmann GmbH, eine der großen Drogeriemarktketten Deutschlands, bietet seit September 2011 keine Zahlung per Paypal mehr an. Mit dem Onlinehändler Bardealer.de traf sich Paypal wegen einer Sperre des Kundenkontos vor Gericht . Paypal hob die Sperre des Paypal-Kontos erst auf, als das Betreiberunternehmen DTS&W einen Payment-Blocker für kubanische Waren installierte.

Rund 30 Prozent aller Onlinekäufe in Deutschland wurden 2012 über Paypal bezahlt.


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