E-Motoren-Recycling ''fängt gerade erst an''
Deshalb genüge in China ein begrenztes Sortiment an Varianten, um die Modelle verschiedener Hersteller mit Elektromotoren auszustatten. Sehr hohe Stückzahlen mit geringen Produktionskosten seien die logische Folge. "Doch wenn eine Firma den Begriff Motor im Namen trägt wie die Bayerischen Motorenwerke, will sie ihre Antriebe auch selber entwickeln und produzieren," glaubt Born.
Er sieht daher zwei Trends für die kommenden Jahre: ausgefeilte, aber teure Eigenentwicklungen für die eigene Marke einerseits; die Massenfertigung günstiger, aber identischer Motoren andererseits. Emotionalität versus Skaleneffekte. Letztere könnten sich laut Born wegen des hohen Kostendrucks in der Autoindustrie langfristig durchsetzen.
Bislang behaupten sich deutsche Ingenieurinnen und Ingenieure im internationalen Wettbewerb allerdings gut. "Bei Qualität und neuen Ideen müssen sich weder Industrie noch Forschung verstecken," sagt Parspour. "Wir haben exzellente Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland und damit die optimale Basis, um mutiger bei der Einführung von Innovationen zu sein."
Nur die Umsetzung verlaufe oft etwas langsam. Außerdem werde zu wenig auf Recyclingfähigkeit geachtet, bemängelt der RWTH-Forscher Born. Kaum jemand kümmere sich darum, wie Magnete oder Kupfer aus ausgedienten Elektromotoren zurückgewonnen werden können.
"Nach dem Stand der Technik ist das de facto nicht einfach möglich," stellt der Ingenieur fest und wünscht sich mehr Projekte und Forschungsmittel, um auch für Elektromotoren von der Produktion bis zur Demontage einen geschlossenen Materialkreislauf zu entwickeln. "Das Denken in diese Richtung fängt gerade erst an."



