Permanent Record: US-Regierung will Snowdens Millionen aus Buchverkäufen

Weil Edward Snowden sein Buch nicht vor der Veröffentlichung vorgelegt hat, soll die US-Regierung laut Gerichtsurteil die Tantiemen bekommen.

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Edward Snowden auf dem Titelblatt von Permanent Record: Geheimhaltungsvereinbarungen verletzt
Edward Snowden auf dem Titelblatt von Permanent Record: Geheimhaltungsvereinbarungen verletzt (Bild: Justin Sullivan/Getty Image)

Finanziell läuft es derzeit gut für Edward Snowden: Mehr als fünf Millionen US-Dollar verdiente er mit seinem Buch und mit Vorträgen. Allerdings erhebt der Staat nun Anspruch auf das Geld, weil Snowden gegen eine wichtige Klausel in seinem Arbeitsvertrag verstieß.

Snowden arbeitete für die US-Geheimdienste Central Intelligence Agency (CIA) und National Security Agency (NSA). Wie alle Angehörigen dieser Dienste unterzeichnete er Geheimhaltungsvereinbarungen, insgesamt drei Mal. Die US-Regierung argumentiert nun, dass er mit der Veröffentlichung seines Buches Permanent Record und seinen Vorträgen diese Vereinbarungen verletzt habe.

Das Buch hätte geprüft werden müssen

Dabei geht es explizit nicht darum, Snowden zu verbieten, ein Buch über seine Tätigkeiten für CIA und NSA zu schreiben. "Die Klage der Vereinigten Staaten zielte nicht darauf ab, die Veröffentlichung oder Verbreitung von Permanent Record zu stoppen oder einzuschränken", teilte das US-Justizministerium mit. Allerdings hätte er das Buch vor der Veröffentlichung vorlegen und freigeben lassen müssen.

Weil er das versäumte, klagte die US-Regierung im September 2019 und erhob Anspruch auf die Tantiemen aus Büchern und Verträgen. Im Dezember gab ein Gericht im US-Bundesstaat Virginia der Regierung Recht. Snowden habe seine Verpflichtungen gegenüber den Geheimdiensten CIA und NSA verletzt, entschieden die Richter, behielten sich aber ein Urteil über den Umfang der Verletzungen vor. Jetzt gestand das Gericht der US-Regierung den Anspruch auf Snowdens Einnahmen zu.

Dabei geht es um mehr als 5,2 Millionen US-Dollar. Rund 4,2 Millionen Dollar bekam Snowden für das Buch. Hinzu kommen etwa eine Million US-Dollar für 56 öffentliche Auftritte. "Edward Snowden hat seine gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten verletzt, deshalb müssen seine unrechtmäßigen finanziellen Gewinne an die Regierung abgetreten werden", sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Jeffrey Rosen. Das US-Justizministerium werde dafür sorgen, dass niemand seinen Zugang zu geheimen Informationen der nationalen Sicherheit missbrauchen und davon profitieren könne.

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