Perfektoide Räume: Bonner Mathematiker Peter Scholze erhält Fields-Medaille
Doktor mit 22, Professor mit 24 und mit 30 die wichtigste Auszeichnung in seinem Fachgebiet: Der in Bonn lehrende Mathematiker Peter Scholze hat als zweiter Deutscher die Fields-Medaille bekommen.

Die höchste Auszeichnung für Mathematik geht zum zweiten Mal nach Deutschland: Der Bonner Mathematiker Peter Scholze ist beim Internationalen Mathematiker-Kongress in Rio de Janeiro mit der Fields-Medaille ausgezeichnet worden.
Scholzes Fachgebiet sind perfektoide Räume - darüber hat er bereits seine Promotion geschrieben. Seine Arbeit verbindet die Zahlentheorie mit der Geometrie und gilt als richtungsweisend.
"Was mich interessiert, sind die ganzen Zahlen - also 1, 2, 3, 4, 5 und so weiter - und ihre Eigenschaften, also was für Gleichungen man damit lösen kann", sagte Scholze der Deutschen Presseagentur (dpa). "Und diese ganz grundlegende Fragestellung benötigt abstrakte Methoden, die aus verschiedenen, überraschenden Bereichen der Mathematik kommen: aus der Geometrie, aus der Analysis. Eigentlich gibt es da aus allen Gebieten der Mathematik Querverbindungen."
Scholze wurde am 11. Dezember 1987 in Dresden geboren und wuchs in Berlin auf, wo er schon während der Schulzeit Seminare in Mathematik an der Freien Universität besuchte. Nach dem Abitur studierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er promovierte dort mit 22 Jahren und wurde mit 24 Jahren Professor - damals der jüngste ordentliche Professor in Deutschland. Daneben ist Scholze Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik.
Die Fields-Medaille ist die höchste Auszeichnung für einen Mathematiker. Benannt ist sie nach dem Initiator, dem kanadischen Mathematiker John Charles Fields. Sie wird seit 1950 alle vier Jahre an zwei bis vier Mathematiker vergeben. Neben Scholze wurden in diesem Jahr Caucher Birkar, Alessio Figalli und Akshay Venkatesh ausgezeichnet. Bedingung ist, dass die Ausgezeichneten unter 40 Jahre alt sind - die Medaille ist als Ansporn für weitere wissenschaftliche Leistungen gedacht. Die Fields-Medaille ist mit einem Preisgeld von 15.000 kanadischen Dollar, umgerechnet 9.900 Euro, dotiert.
Scholz ist erst der zweite Deutsche, der die Fields-Medaille bekommen hat. Der erste war im Jahr 1986 Gerd Faltings. Der bisher jüngste Preisträger war der Franzose Jean-Pierre Serre, der 1954 als 27-Jähriger die Fields-Medaille erhielt. Die einzige Frau, die mit der Medaille ausgezeichnet wurde, war die im vergangenen Jahr verstorbene Maryam Mirzakhani.
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In jedem Garten mit Obstbäumen
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zumindest ein terry pratchett zitat zu mathematikern wäre sehr schön gewesen.