Eigene Entwicklungen und Vorgaben der Motorenhersteller
So entwickelte Schindelhauer eigene Pedale für seine Räder, die inzwischen auch separat gekauft werden können. Auf die Motoren und die Steuerung hat man hingegen nur sehr wenig Einfluss. Hier machen die Hersteller strenge Vorgaben, die auch mit Sicherheits- und Materialaspekten zu tun haben.
Bei der Bereifung arbeitete man eng mit Continental zusammen - so entstand ein spezieller Reifen mit schwarzem Reflektor, der im Tageslicht nahezu unsichtbar ist. Aus einer Kooperation mit Lightskin stammt ein StVZO-konformes Lichtsystem, das im Lenker integriert ist.
Aber nicht alle Projekte werden auch erfolgreich. Das musste Schindelhauer mit einem smarten Fahrrad lernen, das mit dem Crowdfunding-Projekt Cobi auf den Markt kommen sollte.
"Wir sind da recht vorsichtig herangegangen und haben zum Glück zunächst sehr wenige produziert. Wir fanden das eine superspannende Sache. Leider wurde es überhaupt nicht angenommen", sagt Zehren. Das System bot eine Kombination aus Beleuchtung, Smartphone-App und Features wie Navigation, Anrufe, Fahrradklingel, Wettervorhersage, Musikplayer, Alarmanlage oder eine Smartphone- Halterung mit Ladefunktion.
Pedelecs als Wachstumsmotor
Keine Ladenhüter sind hingegen die E-Bikes. Hier verzeichnet Schindelhauer wie wohl fast alle Hersteller die größten Umsatzzuwächse. Der Kundschaft ist jedoch egal, ob ein Teil des Rades in Berlin designt wurde oder von einem Zulieferer kommt.
Das ist dann problematisch, wenn es zum Beispiel zur App des Motorherstellers eher gemischte Rezensionen gibt - so etwas fällt unweigerlich auch auf Schindelhauer zurück. Eine eigene App zu programmieren ist keine Option: "Die Hersteller lassen sich da nicht in die Karten gucken. Man kann Feedback geben, aber viel mehr lässt sich nicht machen."
Die weitere Perspektive kann Stephan Zehren noch nicht überblicken: "Wir schauen uns die Entwicklungen im urbanen Verkehr genau an. Vor allem die im Bereich Sharing oder Smart-Bikes mit integrierter IoT finden wir spannend, aber auch Fahrräder ohne E-Antrieb für sogenannte Performance-Commuter stellen für uns eine interessante Nische dar. Aber ob wir hier konkrete Produkte entwickeln werden, steht noch nicht fest."
Eines haben die vier Gründer von Schindelhauer seit dem Start der E-Bike-Serien definitiv gelernt: Es ergeben sich neue Herausforderungen. Das fängt beim Versand der schwereren Räder an und zieht sich bis hin zur Lagerung der Pedelecs, die wegen der Akkus nicht so unkompliziert ist wie bei normalen Fahrrädern.
Das aktuelle Pedelec-Modell heißt Arthur und sieht kaum noch nach E-Bike aus, eher wie ein klassisches Rad. Wir machen eine kurze Probefahrt und sehen uns die Software an, mit der die Räder am Rechner entworfen werden.
"Reden eigentlich alle nur noch von E-Bikes?", fragt Stephan Zehren schließlich. Die Antwort kommt von einem Kollegen, der mit im Raum ist: Bei Schindelhauer fährt die Belegschaft noch ausnahmslos Fahrrad.
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Pedelecs als Trend: "Reden eigentlich alle nur noch von E-Bikes?" |
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Ich glaube es nicht nur, ich weiß es sogar, sowohl aus Studien / Berichten als auch aus...
Ja - sowas verschenken wir auch zuweilen - weil es Menschen, die sich wenig bis nichts...
Wenn die bei runden griffen die Hände nach 5km einschlafen würde ich auf eine Flasche...
Ich denke das wird sich dann ändern, wenn es mal eine gewisse Preisbereinigung im Markt...