Die Pebble bleibt eine spezielle Smartwatch
Grundsätzlich dauert alles auf der Uhr ein bisschen länger; der verwendete Prozessor ist offensichtlich weniger leistungsfähig als Apples und Qualcomms aktuelle Chips. Beim Laden von Apps brauche ich manchmal ein paar mehr Sekunden Geduld, als mir eigentlich lieb ist. Das Navigieren vom Watchface zur Schrittzusammenfassung oder der Timeline dauert auch etwas länger.
Die Pebble 2 Duo ist technisch gesehen schlichtweg eine Smartwatch, die vor zehn Jahren schon langsamer als die Konkurrenz war. Auch fehlen Funktionen wie drahtloses Bezahlen oder die Möglichkeit, Telefonanrufe über die Uhr zu tätigen. Ich vermute aber, dass Käufer der neuen Pebble-Uhren das wissen – und damit leben können.
Wer sich die Pebble 2 Duo kauft, dürfte das wahrscheinlich wie ich auch aus Nostalgiegründen tun – und weil die Pebble insgesamt eben doch eine unkomplizierte, nerdige und im Alltag schlicht praktische Uhr ist, die ohne Schnickschnack auskommt. Eine Konkurrenz zu modernen Smartwatches ist sie aber nicht; ich glaube, derartiges hat Eric Migicovsky aber auch gar nicht im Sinn.
Gute Akkulaufzeit
In einem Punkt hat die Pebble 2 Duo gegenüber Pixel Watch, Apple Watch und Galaxy Watch aber einen Vorteil: die Akkulaufzeit. Pebble gibt eine Laufzeit von 30 Tagen an; in einem früheren Blogpost erklärt Eric Migicovsky aber, dass dies ein theoretisch möglicher Wert sei. Optimiert sei die Akkulaufzeit noch nicht.










Der Wert hängt stark von der Art der Nutzung ab. So habe ich bei aktivierter Beleuchtung beim Drehen des Handgelenks und einem Ziffernblatt mit vielen Informationen am Tag ca. zehn Prozent des Akkustandes benötigt. Habe ich das automatische Licht deaktiviert, ist dieser Wert merklich gesunken.
Benutze ich die Pebble 2 Duo im Dunkeln, schaltet sich das Licht natürlich weiterhin an. Ich benötige das automatische Licht in der Regel gar nicht, da die Pebble auch bei schummriger Beleuchtung noch gut ablesbar ist. Ich würde mit meinem aktuellen Watchface ca. 15 Tage Laufzeit hinbekommen, was verglichen mit den meisten anderen Smartwatches viel ist.
Geladen wird die Pebble 2 Duo über den gleichen Anschluss wie die Pebble 2 – wer das alte Ladegerät besitzt, kann es einfach wieder verwenden. Pebble liefert aber auch einen kleinen Ladeadapter mit, der an ein USB-C-Kabel gesteckt wird und so klein ist, dass ich befürchte, ihn verlieren zu können.
Armband fühlt sich etwas billig an
Ebenfalls mit im Lieferumfang enthalten ist ein Armband mit 22 mm Bandanstoß. Das Armband fühlt sich etwas billig an, trägt sich aber durchaus angenehm. Wer die Pebble 2 Duo hacken will, soll auch einen JTAG-Konnektor bestellen können; im Webshop finden wir diesen aktuell aber nicht.
Das Pebble-SDK für die Entwicklung von Apps und Watchfaces gibt es bei Rebble. Pebble ist mit dem Dienst eine Kooperation eingegangen, die es Nutzern der neuen (und alten) Uhren ermöglicht, den alten App-Marktplatz einfach über die Pebble-App verwenden zu können. Ein Konto bei Rebble ist dafür nicht notwendig.
Rebble hatte den Pebble-Marktplatz komplett kopiert und weiterbetrieben, nachdem 2018 die Server bei Pebble endgültig abgeschaltet wurden. So konnten die Apps und Watchfaces erhalten bleiben – und jetzt wiederverwendet werden. Für die Wiederbelebung des Pebble-Projektes dürfte das so essenziell sein wie der Umstand, dass Google das Pebble-Betriebssystem freigegeben hat.



