Patchday: Sicherheitslücke lässt Drucker Malware verteilen

Ein Fehler in der Druckerverwaltung von Windows ermöglicht es, Schadcode im Netzwerk zu verteilen und mit Systemberechtigung auszuführen. Diese und andere Lücken hat Microsoft heute gepatcht.

Artikel veröffentlicht am ,
Ein Drucker
Ein Drucker (Bild: Stehfun/Wikimedia Commons/CC-BY 2.5)

Microsoft hat am Patchday eine Lücke im Druckermanagement von Windows gepatcht. Durch sie können Drucker in bestimmten Anwendungsszenarien Schadcode an Clients in einem Netzwerk ausliefern.

Denn Drucker können in Firmennetzwerken so konfiguriert werden, dass sie Treiber an die Clients verteilen, um Einrichtung und Wartung zu vereinfachen. Dafür nutzt Microsoft das Point-and-Print-Protokol. Nutzer bekommen bislang keine Warnung, wenn die ausführbaren Dateien vom Drucker installiert werden. Die Sicherheitsforscher von Vectranetworks schreiben dazu: "Letztlich haben wir hier einen Mechanismus, der das Herunterladen von ausführbaren Dateien von einem geteilten Laufwerk aus ermöglicht, und wir können diese mit System-Berechtigungen auf einer Workstation ausführen, ohne Warnung beim Nutzer. Aus Angreiferperspektive ist das fast zu schön, um wahr zu sein, und deswegen haben wir es ausprobiert."

DLL extrahieren und wieder einspielen

In einem Proof-of-Concept extrahierten die Forscher eine DLL-Datei aus dem Drucker und fügten ihren Backdoor-Code hinzu. Diese DLL wurde dann wieder in den Drucker eingespeist. In einem Testszenario war es so ihren Angaben zufolge möglich, mehrere Rechner im lokalen Netzwerk ohne Warnung an die Nutzer zu infizieren. Damit der Angriff erfolgreich ist, muss der Drucker über Active-Directory ins Netzwerk eingebunden sein.

Wenn die Nutzer sich dann mit dem Drucker verbinden, um die Treiber herunterzuladen, werden sie ohne weitere Interaktion infiziert. Drucker sind oft nachlässig konfiguriert: Erst vor wenigen Wochen führte das dazu, dass in zahlreichen Universitäten in Deutschland und den USA rechte Pamphlete ausgedruckt wurden. Über die offenliegenden Konfigurationsschnittstellen lässt sich oft auch neue Firmware einspielen.

Microsoft will dem Sicherheitsproblem mit einer Warnung an die Nutzer begegnen, wenn diese im Begriff sind, unvertraute Treiber zu installieren. Nach Angaben von Vectra sind alle Windows-Versionen bis hin zu Windows 95 betroffen. Mit dem aktuellen Bulletin hat Microsoft insgesamt 11 Sicherheitslücken geschlossen.

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