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Partnerschaft: Volkswagen will Einkaufsallianz mit Rivian bilden

Volkswagen und Rivian vertiefen ihre strategische Allianz. Auch im Bereich Elektronik ist eine verstärkte Zusammenarbeit geplant.
/ Michael Linden
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Rivian-Elektroauto (Bild: Rivian)
Rivian-Elektroauto Bild: Rivian

Der Volkswagen-Konzern strebt eine Vertiefung seiner bestehenden Partnerschaft mit dem US-Elektrofahrzeughersteller Rivian an. Die Zusammenarbeit, die ursprünglich auf Software fokussiert war, könnte sich auf weitere Bereiche ausdehnen, berichtet der Spiegel(öffnet im neuen Fenster) .

Konzernchef Oliver Blume deutete im Gespräch mit dem Spiegel an, dass beide Unternehmen Möglichkeiten zur gemeinsamen Nutzung von Modulen und Bündelung von Einkaufsvolumen prüfen. Diese Strategie könnte besonders für Rivian, das 2024 etwa 50.000 Elektrofahrzeuge in Nordamerika absetzte, von Vorteil sein. Die Kooperation zeigt den Wandel in der Automobilindustrie, wo traditionelle Hersteller und Start-ups zunehmend zusammenarbeiten.

Die Wolfsburger planen eine Investition von nahezu sechs Milliarden US-Dollar bis Ende 2027 in das kalifornische Unternehmen. Im Zentrum steht ein Joint Venture in Palo Alto, wo vorwiegend Rivian-Entwickler an einer neuen Elektronikarchitektur für VW-Modelle arbeiten werden, nachdem VW mit seiner eigenen Software-Entwicklungseinheit Cariad schlechte Erfahrungen machte, die bis hin zu Modellverschiebungen führten.

Innovation durch Vereinfachung

Ein wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit liegt in der Entwicklung einer schlankeren Elektronikarchitektur. Während aktuelle VW-Modelle über 100 Steuergeräte benötigen, kommt das Rivian-System mit nur sieben aus. Diese Vereinfachung verspricht nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit der Fahrzeugelektronik.

Die neue Architektur soll laut Spiegel-Informationen zunächst in zwei Schlüsselprojekten zum Einsatz kommen: dem luxuriösen Porsche Siebensitzer K1 und dem elektrischen Nachfolger des VW Golf, dem Volumenmodell von Volkswagen.

Parallel dazu profitiert auch die neue VW-Marke Scout von der Kooperation. Mit einer Investition von zwei Milliarden Dollar plant Scout die Produktion eines Elektro-SUV und eines Pick-ups ab 2027 in South Carolina. Bereits bei der Vorstellung der neuen Scout-Modelle im Oktober verzeichnete VW über 50.000 Vorbestellungen.

Blume betonte die unterschiedliche Preisgestaltung: Während Scout-Pick-ups bei 45.000 US-Dollar starten, beginnt Rivians Preisgestaltung bei etwa 70.000 US-Dollar. Diese Differenzierung ermöglicht es beiden Marken, unterschiedliche Marktsegmente zu bedienen.


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