Parlamentarische Anfrage: Geheime Drohnenabwehr
Die Bundespolizei sichert alle deutschen Verkehrsflughäfen gegen den unerwünschten Anflug von kleinen Drohnen. Nach mobilen Anlagen folgt eine stationäre Plattform.

Die Regierung unternimmt große Anstrengungen zur Drohnenabwehr an Verkehrsflughäfen. Welche mobilen Anlagen dort installiert sind, soll die Öffentlichkeit nicht erfahren. So geht es aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Zur Begründung heißt es, die Kenntnis würde für "Gegner" Rückschlüsse auf die technischen Fähigkeiten der Polizeibehörden zulassen.
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Dabei bewegen sich die Behinderungen durch kleine Drohnen an deutschen Flughäfen demnach weiterhin auf dem Niveau der Vorjahre. 2021 wurden laut Bundesinnenministerium der Deutschen Flugsicherung 98 Vorfälle gemeldet. 2018 waren es noch 158 Störungen, das ist der bislang höchste gezählte Wert.
Abfangsystem mit Luftkampf
Trotz der Geheimhaltung der Forschungsprojekte zur Erkennung, Identifizierung und Abwehr von Drohnen sind einige bekannt. Noch bis zum 7. November 2022 läuft das vom Forschungsministerium mit 2,1 Millionen Euro geförderte Projekt FALKE, in dem die auf Sensortechnik spezialisierte Firma Hensoldt die Detektion übernimmt.
Ein Abfangsystem mit einer "Künstlichen Intelligenz-Einheit" von EuroAvionics verwickelt die gegnerische Drohne anschließend in einen Luftkampf und beschießt sie mit einem Netz. Derart verschnürt wird das manövrierunfähige Gerät dann zu Boden gebracht.
An den Forschungen ist auch die Bundespolizei beteiligt. Ein Feldversuch am Flughafen Hamburg verlief aus Sicht der Beteiligten erfolgreich, weitere Tests erfolgen derzeit auf dem Gelände von Hensoldt in Ulm.
30 Millionen oder 25.000 Euro pro Flughafen?
Die Bundespolizei will alle 14 Verkehrsflughäfen in ihrer Zuständigkeit perspektivisch mit einer stationären Drohnenabwehr ausrüsten. Die Plattformen sollen aus Technik zur Erkennung, Identifizierung und Bekämpfung bestehen. Vor zwei Jahren wurden die hierfür entstehenden Kosten für jeden Flughafen mit kaum glaubhaften 30 Millionen Euro angegeben, eine mobile Anlage sollte demnach etwas weniger als die Hälfte kosten.
In einer weiteren Antwort auf eine parlamentarische Anfrage nannte das Innenministerium ein halbes Jahr später die Summe von 25.000 Euro pro Flughafen. Bis zum Aufbau der stationären Drohnenabwehr könnte dem Ministerium zufolge eine deutlich günstigere "mobile Interventionstechnik mit Spezialfahrzeugen" beschafft werden.
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BKA-Einsatz gegen Aktivisten der Seebrücke |
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Werde wohl mal bei einem der genannten Konzerne fragen ob sie ein Modell für den Garten...
Ich verstehe den Artikel nicht ganz, am Anfang liest es sich ja, als würde es um...
Das Leben ist kein Film. Dem Terrorismus zugeneigte Menschen sind in der Realität nicht...
Ich frage mich, ob solche Maßnahmen gegen mehr als Hobbydrohnen nützen. Könnten doch...
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