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Parkkontrolle: Heidelberg lässt Parksünder automatisch scannen

Noch im September 2025 testet Heidelberg erstmals Scan-Fahrzeuge mit automatischer Kennzeichenerkennung – ohne Knöllchen während der Pilotphase.
/ Andreas Donath
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Das Scan-Fahrzeug in der Altstadt (Bild: Stadt Heidelberg)
Das Scan-Fahrzeug in der Altstadt Bild: Stadt Heidelberg

Die Stadt Heidelberg läutet ab dem 18. September 2025 eine neue Ära der Parkraumüberwachung ein. In einem Pilotprojekt mit dem Land Baden-Württemberg kommt erstmals ein Scan-Fahrzeug zum Einsatz(öffnet im neuen Fenster) , das die bisherige Fußkontrolle ersetzen könnte.

Das mit Kameras ausgestattete Fahrzeug erfasst automatisch Kennzeichen geparkter Autos und gleicht diese in Echtzeit mit digitalen Parkberechtigungen ab. Während Kontrolleure zu Fuß etwa 50 Fahrzeuge pro Stunde überprüfen, schafft das Scan-System bis zu 1.000 Fahrzeuge in derselben Zeit. Bei ordnungsgemäß geparkten Fahrzeugen würden die Kennzeichendaten sofort gelöscht.

Maximaler Datenschutz durch Verschlüsselung versprochen

Die Technik arbeitet nach Angaben der Stadt nach strengen Datenschutzstandards: Erfasste Kennzeichen würden unmittelbar verschlüsselt und in anonyme Codes umgewandelt. Eine spezielle Software mache Personen und Hausfenster in den Aufnahmen automatisch unkenntlich. Nur bei Parkverstößen würden Datensätze vorübergehend gespeichert – während der Testphase jedoch ohne Bußgeldfolgen.

Testlauf in Bahnstadt und Altstadt

Das Pilotprojekt startet zunächst in der Bahnstadt und der Heidelberger Altstadt, beide Bereiche sind entsprechend beschildert. Nach einer umfassenden Evaluation im ersten Quartal 2026 wollen Stadt und Land über eine dauerhafte Einführung der digitalen Parkraumkontrolle entscheiden.

Scancar-Versuch in Berlin scheiterte

Die Geschäftsstelle für digitale Parkraumbewirtschaftung in Berlin(öffnet im neuen Fenster) wurde nach knapp drei Jahren ihrer Tätigkeit geschlossen. Das 2022 gestartete Projekt konnte mangels politischer Unterstützung nicht fortgeführt werden. Die Geschäftsstelle entstand aus einer Kooperation zwischen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, dem Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg sowie dem Ordnungsamt Mitte. Ziel war die berlinweite Etablierung einer digitalen Parkraumüberwachung zur Entlastung der überlasteten Ordnungsämter. Nach anfänglichen Fortschritten erhielt das Projekt im April 2023 Unterstützung durch die Interne Beratungseinheit der Verwaltungsakademie des Landes Berlin. Im Januar 2024 konnte sogar ein gemeinsamer Projektauftrag formuliert werden. Die Beendigung des Projekts deutete sich bereits im Herbst 2024 an. Weder die Senatsverwaltung für Mobilität noch die Senatskanzlei übernahmen die Projektverantwortung. Daraufhin zog sich die Interne Beratungseinheit im September 2024 aus dem Projekt zurück.


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