Parker Solar Probe: Nasa verschiebt Start seiner Sonnen-Sonde
Eigentlich sollte es am Morgen des 11. August 2018 losgehen, die Nasa hat den Start der Parker Solar Probe wegen technischer Probleme aber verschoben. Der neue Starttermin für die Sonde, die der Sonne sehr nahekommen wird, steht allerdings bereits fest.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat den Start ihrer spektakulären Sonnen-Mission verschoben: Die Raumfahrtbehörde will am Morgen des 12. August 2018 (Ortszeit) einen neuen Anlauf unternehmen, die weltweit erste Sonde, die durch die Sonnenatmosphäre fliegen soll, auf den Weg zu bringen. Der Stopp sei angeordnet worden, weil eine Unregelmäßigkeit während der letzten Minuten des Countdowns beobachtet worden sei, teilte die Nasa am Samstag via Twitter mit.
Am Samstag war das Zeitfenster für den Start abgelaufen. Die Parker Solar Probe sollte ursprünglich zwischen 9.33 und 10.38 Uhr (MESZ) starten - an Bord einer Delta-IV-Heavy-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Mit Hilfe der Schwerkraft des Planeten Venus soll sie Richtung Sonne fliegen, von der die Erde durchschnittlich rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist.
Geschützt von einem fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer werde die Parker Solar Probe mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen als je ein Flugkörper zuvor, berichtete die Nasa. Die Sonde sei etwa so groß wie ein Kleinwagen. Sie soll sich dem Stern unseres Sonnensystems bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und dabei fast 1377 Grad Celsius aushalten.
Parker werde die Sonne in großen elliptischen Bahnen umkreisen und am geringsten Abstand schließlich eine Geschwindigkeit von 700 000 Kilometer pro Stunde erreichen. Damit würde sie von Hamburg nach Berlin gut eine Sekunde benötigen.
Die Sonde wird das erste menschengemachte Objekt sein, das die äußere Hülle der Sonnenatmosphäre, die Korona, durchfliegt. In diesem Strahlenkranz der Sonne herrschen Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius.
Die Nasa-Forscher versprechen sich von der bis 2025 angesetzten Mission Erkenntnisse darüber, warum die Korona um ein Vielfaches heißer ist als die Oberfläche der Sonne und erhoffen sich somit auch über die Funktionsweise von Sternen mehr zu erfahren. Die gesammelten Daten könnten zudem künftige Wettervorhersagen genauer machen.
Auf die Sonnen-Expedition der Nasa soll 2020 eine europäische folgen: Dann ist der Start des Solar Orbiter der europäischen Raumfahrtagentur Esa geplant. Die Missionen wurden unabhängig voneinander entwickelt.
Die Nasa-Sonde ist nicht die erste, die die Sonne aus der Nähe untersuchen wird. Bereits in den 1970er Jahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen größeren Abstand zur Sonne hielten.
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Die Korona ist mehrere Millionen Grad heiß, aber die Sonde muss nur einen Bruchteil davon...
Es gehört zu den Kuriositäten der orbitalen Mechanik, dass die Sonne aus einer weiter...
Na jetzt verpasst die Sonde aber einen günstigen sonnennahen Absprungpunkt.