Parallel Systems: Ehemalige SpaceX-Mitarbeiter entwickeln neuartige Güterzüge
Das Startup Parallel Systems will konventionelle Züge durch modulare Fahrzeuge mit eigenem Antrieb und Energieversorgung ersetzen.

Vom Weltraum auf die Schiene: Drei ehemalige Mitarbeiter des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX haben ein eigenes Startup gegründet. Ziel von Parallel Systems ist, ein neuartiges Schienentransportmittel zu entwickeln.
Statt eines konventionellen Zuges mit Wagen und einer Lokomotive, die diese zieht, stellt sich Parallel Systems ein modulares System vor: Drehgestelle mit einem eigenen Antrieb, eigener Energieversorgung und einer eigenen Steuertechnik. Denn die Züge sollen automatisiert fahren.
Zwei dieser Gestelle machen einen Wagen aus: So wird etwa ein 40-Fuß-Container auf zwei dieser Gestelle gesetzt - fertig ist der Wagen. Mehrere davon machen einen Zug. Der soll 10 bis 50 Wagen lang sein, sagte Matt Soule, Chef und einer der Gründer, dem US-Fernsehsender CNBC.
Modulare Züge brauchen weniger Platz
In den USA kann ein konventioneller Güterzug auch 200 Wagen lang sein. Vorteil der kürzeren Einheiten sei, dass der Umgang einfacher sei: Sie brauchten weniger Platz zum Zusammenstellen sowie zum Be- und Entladen, sagte Soule. Für Letzteres reicht eine Containerbrücke. Die kleinere Infrastruktur ist laut Soule effizienter und kostengünstiger.
Überhaupt Zug: Das Konzept von Parallel Systems geht nicht von einer festen Einheit aus, die von A nach B fährt. Die Rede ist von Platooning, also eher von einer Art Konvoi, der zusammengestellt wird, um den Platz auf der Trasse besser auszunutzen und um durch Windschattenfahren effizienter zu sein. Wagen können aber auch an einem Kreuzungspunkt aus diesem Verband ausscheren. Ein solcher Wagen kann mit einem Gewicht von knapp 60.000 Kilogramm beladen werden.
"Unser System beseitigt die Beschränkungen der traditionellen Zugarchitektur, um besser mit den Vorteilen in der Flexibilität des Lkw-Verkehrs zu konkurrieren. Die Schienenfahrzeuge ermöglichen einen nahezu kontinuierlichen Fluss von Containern durch die Terminals, wodurch sich die mit dem Stauen der Fracht und dem Beladen langer Züge verbundenen Wartezeiten verringern", heißt es auf der Website.
Da das System ohne Oberleitungen auskommen soll, brauchen die Drehgestelle eine eigene Stromversorgung. Welche Akkutechnik eingesetzt werden solle, sei noch nicht entschieden, sagte Soule CNBC. Die Reichweite eines Waggons soll 500 Meilen, also 800 Kilometer, betragen. Der Akku soll in weniger als einer Stunde geladen sein.
Parallel Systems wurde vor zwei Jahren, im Januar 2020, gegründet. Bisher arbeitete das Unternehmen jedoch im Verborgenen. Es ist erst jetzt öffentlich aufgetreten, mit der Nachricht, es habe in einer ersten großen Finanzierungsrunde knapp 49,6 Millionen US-Dollar erhalten. Gestartet war es mit einem Startkapital von 3,6 Millionen US-Dollar. Derzeit testet Parallel Systems seine Fahrzeuge in der Nähe von Los Angeles.
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