Paragon angespielt: Das Moba mit der Actionkamera
Gleich in der ersten Partie gelingen uns die entscheidenden Schüsse: Dank einer an Actiontitel angelehnten Steuerung sollen in Paragon auch Einsteiger eine Chance haben. Golem.de hat das Moba von Epic Games ausprobiert.

"Oje, du spielst mit Muriel - keine gute Idee für den Einstieg": Gleich drei Mitarbeiter von Epic Games sind minderbegeistert, als sie uns beim Anspielen von Paragon zuschauen. Das Problem von Muriel ist - zumindest nach Ansicht der Entwickler -, dass sie als relativ komplexe Heldin angelegt ist. Die flugfähige Roboterdame ist eigentlich eine Unterstützerin mit nur mäßigen Basisangriffen. Sie kann verbündete Einheiten schützen und mit ihrer Spezialfähigkeit "Wiederherstellung" sogar ihre Lebensenergie regenerieren.
Trotz der etwas komplexeren Anlage von Muriel kommen wir relativ schnell zurecht in Paragon. In einem Punkt lassen wir uns aber von den Epic-Entwicklern tatsächlich helfen, nämlich bei den Verbesserungen der Heldenfähigkeiten - dazu gleich mehr.
Paragon ist eines dieser Moba-Spiele - das steht für Multiplayer Online Battle Arena. Zumindest gefühlt daddelt die eine Hälfte der Spieler nichts anderes mehr, während die andere den größtmöglichen Bogen um das Genre macht, weil es angeblich so komplex und schwierig zu lernen ist. In Paragon fühlt sich das anders an, und das liegt vor allem an der Steuerung: Wir sehen unsere Helden aus der Schulterperspektive, statt sie wie in Dota 2 oder ähnlichen Titeln in einer strategiespielähnlichen Ansicht über die Karten zu scheuchen.
Selbst mit Muriel haben wir deshalb die meiste Zeit das Gefühl, in einem minimal komplexeren Actionspiel anzutreten. Wir laufen oder schweben durch eine futuristische Dschungelwelt und feuern dabei auf Feinde oder Wachtürme. Das tun wir im Verbund mit vier anderen Spielern, und zwar gegen ein gleich großes gegnerisches Team. Wenn wir sterben, starten wir neu in unserer Basis - hier hat Muriel sogar den Vorteil, dass sie sich mit einer ihrer Spezialkräfte in einem schick animierten Supersprung direkt zu einem Feind bewegen kann.
Kompliziert wird das Ganze nur, wenn es um die Erweiterung unserer Spezialfähigkeiten geht, weswegen wir uns hier von Epic helfen lassen. Sobald wir genug Erfahrungspunkte gesammelt haben, können wir über ein an Spielkarten erinnerndes Deck neue oder verbesserte Skills freischalten. Die entsprechenden Menüs sehen tatsächlich relativ komplex aus - in der ersten Partie ist uns das zu viel des Guten. Immerhin: Ein paar der Standardangriffe können wir mitten im Spiel mit zwei einfachen Kommandos verbessern.
Im Großen und Ganzen fühlt sich unsere Partie Paragon aber wie Action an: Wir feuern mit der Standardwaffe auf Feinde, springen unseren Teamkameraden zur Hilfe und arbeiten uns so allmählich immer mehr zu den Wachtürmen vor. Besonders gefällt uns die Spezialfähigkeit "Gesegneter Boden": Das ist eine hellblaue Energieblase, die Verbündete schützt und beim Zusammenfallen den Feinden ein paar Schadenspunkte zufügt. Das ist besonders praktisch bei den Minions - so heißen niedlich aussehende Feindestrupps, die im Gänsemarsch in Richtung unserer Basis marschieren. Nach dem Einsatz von "Gesegneter Boden" können wir ihnen fast immer mit wenigen weiteren Schüssen den Rest geben.
Sobald wir drei Wachtürme ausgeschaltet haben, folgt in Paragon der Angriff auf den Kern der feindlichen Basis. Das ist ein frei stehendes, hübsch schimmerndes Energieding, um das natürlich ein besonders erbitterter Kampf entbrennt. Den finalen Schuss geben wir als letztes Teammitglied vor Ort mit Muriel ab - na bitte, so viel zum Thema "keine gute Idee für den Einstieg". neben Muriel gibt es noch zahlreiche andere, teils deutlich actionlastigere Helden - Epic will alle drei Wochen einen neuen veröffentlichen.
Paragon erscheint kostenlos als Free-to-Play-Titel für Windows-PC und Playstation 4 - Crossplay soll möglich sein. Momentan befindet sich das Programm in der Beta. Wer bereits jetzt spielen möchte, kann sich den Early Access bei Epic Games ab 20 Euro kaufen.
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