Pakete: DPD-Standort wegen Corona-Infektionen geschlossen
Der Kreis Heinsberg macht wieder Schlagzeilen. In einem DPD-Depot gab es 80 neue Corona-Infizierte.

Der Paketzusteller DPD hat seinen Standort in Hückelhoven im Kreis Heinsberg mit 400 Mitarbeitern wegen eines Corona-Ausbruchs vorübergehend geschlossen. Bislang seien 80 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, erklärte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) in einer Videobotschaft bei Facebook. Bisher seien etwa 340 der Proben ausgewertet worden.
Alle 400 Mitarbeiter sind in zweiwöchiger Quarantäne, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Bei den Mitarbeitern handelt es sich auch um Zusteller. Derzeit ist nicht bekannt, ob die Zusteller Empfänger von Sendungen angesteckt haben. Die Zustellung von Paketen und Abholung von Sendungen bei Kunden werde von benachbarten Standorten übernommen und sei sichergestellt, erklärte der Sprecher.
Nun würden zunächst die Kontaktpersonen nachverfolgt, sagte Pusch. Erst dann wisse man, ob die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ausreichend seien. Solch ein "lokales Geschehen" an einem zentralen Punkt sei allerdings nicht so schlimm wie eine Verteilung der Fälle über den gesamten Landkreis. Unklar ist aber derzeit, ob Paketzusteller den Virus durch die Zustellung von Paketen verbreitet haben. Über weitere Maßnahmen soll am 18. Mai 2020 entschieden werden.
Erste Coronafälle in dieser Woche
Die ersten Fälle waren nach DPD-Angaben in dieser Woche bekanntgeworden und dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Die Behörde habe dann Tests veranlasst, sagte der Unternehmenssprecher. Derzeit ist unklar, wie sich die Mitarbeiter anstecken konnten, wenn am Standort die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten wurden. Bei einer Standortbegehung durch das Gesundheitsamt wurden die Arbeitsplätze daraufhin untersucht.
Der Paketdienstleister gibt an, dass die von DPD getroffenen Schutzmaßnahmen sehr positiv bewertet worden seien. Allerdings war wohl nicht alles optimal, DPD wolle Optimierungen der Behörden umgehend umsetzen. Nähere Details liegen dazu nicht vor. Das Depot soll nun gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Andere Standorte des Paketdienstleisters seien nicht betroffen.
Kreis Heinsberg war bereits Corona-Brennpunkt
Der Kreis Heinsberg gilt als besonders stark vom Corona-Virus betroffen. In der Gemeinde Gangelt hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum. Bis zum 16. Mai 2020 wurden in dem Kreis insgesamt 1.821 bestätigte Infektionen und 68 Todesfälle gezählt, wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte.
Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liegt nach der Auflistung des Ministeriums vom 16. Mai 2020 bei 13,4. Die von Bund und Ländern vereinbarte Grenze für die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen liegt bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Landrat Pusch geht vorerst nicht davon aus, dass die Grenze überschritten werde.
Im Kreis Coesfeld hatte der Ausbruch des Virus in einem großen Fleischbetrieb dazu geführt, dass Schutzmaßnahmen erst mit einer Woche Verspätung am 18. Mai 2020 gelockert werden. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte zuletzt von einem lokal begrenzten Ausbruchsgeschehen bei dem Schlachtbetrieb gesprochen.
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