Paketdienste: Trump will Posttarife für Amazon offenbar verdoppeln
In seinem Streit mit Amazon-Chef Jeff Bezos plant US-Präsident Donald Trump offenbar konkrete Schritte. Die Chefin des US-Postdienstes wehrte sich jedoch gegen die höheren Tarife für Internethändler.

US-Präsident Donald Trump drängt angeblich auf eine drastische Erhöhung der Portogebühren zulasten von Online-Händlern wie Amazon. Trump habe von US-Generalpostmeisterin Megan Brennan gefordert, die Tarife zu verdoppeln, berichtete die Washington Post unter Berufung auf drei Personen, die mit den Gesprächen vertraut seien. Ein solcher Schritt würde für die Branche vermutlich zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe bedeuten.
Trump hatte sich in der Vergangenheit mehrfach kritisch über Amazon geäußert und dem Konzern vorgeworfen, dem United States Postal Service (USPS) zu wenig Geld für die Zustellung von Paketen zu zahlen. So hatte er Anfang April 2018 getwittert, dass die US-Steuerzahler "viele Milliarden Dollar" ausgleichen müssten, die Amazon der Post zu wenig bezahle.
Persönliche Fehde mit Bezos
Hinter dem Streit steckt auch eine persönliche Fehde zwischen Trump und Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die Washington Post gehört. So hatte Bezos schon im Dezember 2015 Trump einen Platz in seiner Blue-Origin-Rakete angeboten, um ihn ins Weltall zu schießen. Trump dürften die Enthüllungen der Washington Post über Interna des Weißen Hauses ebenfalls nicht gefallen.
Inwiefern Trumps Vorwürfe beim Thema Post zutreffen, ist unklar. Das liegt auch daran, dass Amazon die Verträge mit der US-Post nicht veröffentlichen möchte, um den Wettbewerbern keine Vorteile zu verschaffen.
Dem Bericht der Washington Post zufolge hat sich die Post-Chefin bislang den Forderungen widersetzt. Sie habe unter anderem darauf verwiesen, dass es vertragliche Vereinbarungen gebe, die von den zuständigen Regulierungsbehörden kontrolliert würden. Zudem würde die Post von der Geschäftsbeziehung mit Amazon und anderen Partnern profitieren.
Hohe Rückstellungen als Ursache
Trump habe sich davon jedoch nicht beeindrucken lassen, hieß es weiter. Statt dessen habe er im vergangenen Monat eine Präsidentenverfügung unterzeichnet, auf deren Basis die Regierung die finanzielle Situation der US-Post durchleuchten soll. Dies könne dazu führen, dass die Pakettarife für Online-Händler wie Amazon deutlich verändert werden könnten.
Amazon nutze den Dienst vor allem für die "letzte Meile" zu den Kunden. Demnach werden die Pakete von Amazon-Mitarbeitern an die Post-Filiale geliefert, die am nächsten zum Kunden liegt. In 40 Prozent der Fälle übernehme die US-Post diese Transporte. Trotz hoher Umsatzzuwächse mache die US-Post weiterhin Verluste. Das soll jedoch auch an den hohen Rückstellungen für die Gesundheitskosten ihrer künftigen Pensionäre liegen.
Deutlich billiger als UPS und Fedex
Analysten zufolge verlangt die US-Post etwa 2 US-Dollar pro Paket und damit nur halb so viel wie die Konkurrenz von UPS oder Fedex. Dem Bericht zufolge bestanden Mitarbeiter der US-Post in Gesprächen mit Trump darauf, an den Verträgen mit Amazon Geld zu verdienen. Zwar dürfe die Post mit ihren Tarifen keine Verluste machen, jedoch sei sie nicht dazu gezwungen, die Kosten für ihre Pensionäre einzubeziehen. Die in den vergangenen elf Jahren angehäuften Verluste sollen sich auf 11 Milliarden US-Dollar belaufen.
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