Pagewide-Drucktechnik: Feststehender Druckkopf gegen feste Köpfe
Es muss nicht immer ein Laserdrucker sein. Tintenstrahler mit unbeweglichem Druckkopf und Tausenden Düsen versprechen niedrige Druckkosten und wenig Wartung. Doch selbst der mächtige Druckerkonzern HP setzt die Technik zögerlich ein. Wir haben mit dem Hersteller über Akzeptanzprobleme und konservative Nutzer gesprochen.

HP verkauft in Deutschland schon länger Bürodrucker, die mit einem feststehenden Druckkopf arbeiten. Sie sind sehr schnell, arbeiten dokumentenecht und sehen aus wie klassische Laserdrucker. Doch im Inneren arbeitet Tintenstrahltechnik mit kleinen Tanks, hoher Druckreichweite und ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit. Es muss also nicht immer ein Laserdrucker für das Büro sein, könnte man meinen. Besonders neu ist die Technik zudem nicht. Brother und Kyocera arbeiten schon seit Jahren an unbeweglichen Druckköpfen mit Tintenstrahltechnik, doch erst jetzt beginnt sich die Technik sehr langsam zu verbreiten.
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Im Gespräch mit Golem.de gab HP zu, dass die Technik, die HP Pagewide-Druck nennt, dem Kunden nur schwer zu vermitteln ist. In vielen Jahren hat sich in den Köpfen der Kunden die Lasertechnik als Bürodruckertechnik eingebrannt und Tintenstrahler stehen im Ruf, dass die Düsen irgendwann verstopfen. Das stellt selbst Hersteller wie HP, die für ihre Drucker bekannt sind, vor schwer zu überwindende Schwierigkeiten. Als Geschäftskundendrucker steht diese Art von Technik nicht zur Demonstration in Elektronikmärkten, und der Einkäufer einer Firma, der einen Drucker benötigt, schaut im Onlineshop erst einmal nach Laserdruckern, weil er früher schon so handelte.
Es gibt keine Beratung im Einkaufsprozess. Kunden werden laut HP am besten durch eine Demonstration der Technik überzeugt, doch diese Gelegenheiten gibt es selten. Anders gelingt es HP aber anscheinend nicht, die Kunden zu überzeugen. Dabei sind die Kritiken bisher gut. Kollegen anderer Redaktionen, die den Typ schon testweise einsetzen, sind bisher zufrieden und Druckerchannel.de zeigt sich ebenfalls überzeugt von der neuen Drucktechnik und den Kosten. An der reinen Technik liegt die zögerliche Markteinführung nicht.
Nachteile der Drucktechnik
Was HP nicht erwähnt, ist der Umstand, wie wenig Erfahrung es mit feststehenden Druckköpfen gibt. Den jahrelangen Betrieb in Unternehmen kann noch keiner nachweisen. So mancher Laserdrucker bleibt ein halbes Jahrzehnt und länger im Betrieb und auf diesen Erfahrungen kann eine Firma aufbauen. Zudem sind nur wenige Hersteller mit der Technik auf dem Markt: Dazu gehören HP, Brother und der nicht gerade durch Modellvielfalt auffallende Hersteller Lomond.
Auch der Preis schreckt für ein Experiment ab. Unter 300 Euro ist die Technik offiziell nicht zu bekommen, wenngleich die Straßenpreise zeitweise darunter liegen. Der billige 100-Euro-Laserdrucker, der über Verbrauchsmaterialien finanziert wird, erscheint da auf den ersten Blick günstiger als ein Tintenstrahler - und ist es bei sehr geringem Druckvolumen auch.
Laut HP stören sich zudem einige Kunden an dem matten Druck, der aus dem Drucker kommt, und ziehen die leicht glänzende Optik von Laserdruckern vor. Dazu kommt eine sehr konservative Haltung der Anwender und Einkäufer. Die Druckersparte ist allerdings nicht gerade dafür bekannt, grundlegend Neues zu präsentieren, und alte Technik hält sehr lange. Schließlich haben selbst Nadeldrucker noch ihre Daseinsberechtigung.
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