PackBot: Bundeswehr erhält neue Landroboter

Für die Aufklärung und Entschärfung wird das Heer mit 127 kleinen Bodenrobotern ausgestattet. Rheinmetall zeigt derweil einen bewaffneten Drohnenpanzer.

Artikel veröffentlicht am , Matthias Monroy
Der Packbot 525, wie er vom deutschen Heer bestellt wurde
Der Packbot 525, wie er vom deutschen Heer bestellt wurde (Bild: Teledyne FLIR)

Die Bundeswehr erhält 127 Bodenroboter des Typs Packbot 525, gab der US-Hersteller Teledyne Flir Defense vergangene Woche auf der Militärmesse Eurosatory in Paris bekannt. Die Auslieferung der tabletgesteuerten Geräte erfolgt noch im Juli an das Heer.

Zuständig ist hierfür der deutsche Partner European Logistic Partners (ELP) aus Wuppertal. Die Firma hat das Heer bereits mit dem Vorgänger Packbot 510 beliefert. Dort firmiert das Gerät als "Manipulatorfahrzeug EOD klein". Es ist laut der Bundeswehr durch eine Person tragbar.

Der voll ausgerüstet, bis zu 27 Kilogramm schwere Roboter gehört zur Klasse der Small Unmanned Ground Vehicle (SUGV) und wird durch einen Elektromotor und eine Gummikette angetrieben. Der kleine Drohnenpanzer verfügt über einen Greifarm und soll bis zu zwei Meter tief tauchen und starke Steigungen überwinden können.

Das Gerät kommt mit einer Akkuladung bis zu acht Stunden aus und kann sich mit einer Funkverbindung bis zu einem Kilometer vom Bediener entfernen. Die Reichweite kann durch mehrere Relais sogar noch vergrößert werden. Möglich ist auch die Kommunikation über ein Glasfaserkabel, etwa wenn der Packbot in einem Umfeld mit elektromagnetischen Störungen eingesetzt wird.

Der Packbot kann für unterschiedliche Aufgaben modular ausgestattet werden, darunter auch mit Sensoren zur Erkennung chemischer und biologischer Kampfstoffe oder Strahlung. Möglich ist die Aufklärung von Gebäuden, Höhlen und Kanälen oder die Bombenentschärfung.

Das neue Modell 525, das nun von der Bundeswehr bestellt wurde, ist mit verbesserten HD-Kameras und einem Laserentfernungsmesser ausgestattet.

Dem Hersteller zufolge sind die Packbots in 57 Ländern im Einsatz. Im Auftrag des US-Militärs soll das Gerät bei der Beseitigung von mehr als 70.000 improvisierten Sprengfallen geholfen haben.

Die Bundeswehr verfügt bereits über den Minenentschärfungsroboter Teodor. Er kann mit verschiedenen Werkzeugen bestückt werden, darunter auch einer Schrotflinte. Damit kann Teodor "im Bedarfsfall" verdächtige Gegenstände beschießen und zur Detonation bringen.

Auf der Eurosatory haben verschiedene Hersteller auch Drohnenpanzer ausgestellt, darunter der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall seinen Mission Master. Er ist für die Überwachung, zum Truppentransport oder zur Bergung von Verwundeten hinter feindlichen Linien konzipiert.

Für die Unterstützung von Gefechten kann der Mission Master außerdem mit Raketenwerfern bewaffnet werden. Auf der Militärmesse Eurosatory zeigte Rheinmetall den Landroboter in einer Version, die aus einer Art Mörser mehrere israelische Kamikazedrohnen verschießen kann. Dies hatte der Konzern zuvor mit polnischen Waffen demonstriert.

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Joblow 21. Jun 2022

Bei einem Krieg gibt es keine Gewinner!

Bremsklotz 21. Jun 2022

Da bin ich ganz bei dir...

Oktavian 21. Jun 2022

Das wäre bei Diktatoren und Autokraten sehr ungewöhnlich. Diese Systeme zerbrechen in...

User_x 20. Jun 2022

... in ausreichenden Mengen produzieren. Soweit es dazu kommen sollte, wird das die...



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