Geoengineering: Zweifelhafte Lösungsansätze
Als Speicher für Wärme und Kohlendioxid bremsen die Ozeane den Klimawandel bereits heute. Um die globalen Gewässer noch effektiver gegen die Erderwärmung nutzen zu können, halten einige Forschergruppen an der Idee des Geoengineerings fest. Die Düngung des Oberflächenwassers mit Eisensulfat zählt zu den gezielten Eingriffen des Menschen in das Klimasystem Ozean. So soll das Algenwachstum drastisch angeregt werden, um beachtliche Mengen Kohlendioxid aufzunehmen. Doch Versuche des Alfred-Wegener-Instituts - Eisenex im November 2000 und LOHAFEX 2009 im Südatlantik - lieferten ernüchternde Resultate. "Die Eisendüngung hatte keinen nachhaltigen Einfluss auf die CO2-Bindung", fasst Geomar-Forscher Mojib Latif zusammen.
An anderes Konzept soll mit Kalkzusätzen den sehr langsamen, natürlichen Prozess beschleunigen, bei dem im Wasser gelöstes Kohlendioxid dauerhaft im Meeresboden in Sedimenten gebunden wird. Doch auch diese künstliche Alkalisierung von Ozeanen könnte riskante Folgen und regional rapide Erwärmung und Versauerung hervorrufen, also mehr schaden als nutzen. Latif hält daher solche Eingriffe für katastrophal, da zudem langfristige Auswirkungen auf das Ökosystem unbekannt seien. "Entweder bringt es nichts oder die Nebenwirkungen sind zu groß", warnt er im Einklang mit vielen Kollegen vor Geoengineering-Projekten.
Methanhydrat - die abgesagte Katastrophe
An den Pazifikküsten Japans, Mexikos und den USA schlummern in mindestens 300 Meter Tiefe große Lagerstätten an Methanhydrat. Die eisähnlichen, brennbaren Kristalle bestehen aus Wasser und Methangas. Sollte dieses "Meereis" bei steigenden Wassertemperaturen zerfallen, droht die plötzliche Freisetzung von Methan, das als Treibhausgas in der Atmosphäre etwa 28-fach stärker den Treibhauseffekt stützt als Kohlendioxid.
Der aktuelle Forschungsstand gibt allerdings vorerst Entwarnung. Ein Auftauen der Methanhydrate wird kaum zu einer schnellen, katastrophalen Erderwärmung beitragen können. Einschlägige Studien belegen, dass der Großteil des potenziell freigesetzten Methans einerseits von den darüberliegenden Wasserschichten aufgenommen und andererseits auch von Mikroorganismen verzehrt wird. Allerdings entsteht bei diesem Stoffwechsel der Bakterien Kohlendioxid, das im Wasser zu einer verstärkten Versäuerung führen könnte.
Durch verstärkte Medienberichterstattung das Bewusstsein für die Klimakrise schärfen: Das ist das Ziel einer Medieninitiative, die von der US-amerikanischen Columbia Journalism Review und The Nation gestartet und von vielen Medien aufgegriffen wurde, etwa dem britischen Guardian. Golem.de beteiligt sich und folgt dem Aufruf, eine Woche im September verstärkt über Klimathemen zu berichten.
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