DNA-Sequenzierung für jedermann
Eine Gruppe italienischer Biologen etwa will mit Hilfe von Minion im Regenwald Tansanias bisher unbekannte Froscharten finden. Das Gerät kann helfen, den illegalen Handel mit Hölzern und anderen Pflanzen oder Tieren aufzudecken - DNA-Barcoding wird diese Methode genannt. Mit Minion lässt sich feststellen, ob Lebensmittel mit Bakterien befallen sind oder ob ein Nahrungsmittel überhaupt das ist, als was es etikettiert wurde - Brown erinnert an den Skandal im Jahr 2013, als bekanntwurde, dass Burger Pferdefleisch enthielten.
Minion funktioniert sogar in Mikrogravitation, wie die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) in Parabelflügen getestet hat. Im kommenden Monat will sie ein solches Gerät sowie einige Proben auf die Internationale Raumstation (International Space Station, ISS) schicken. Verlaufen die Tests dort erfolgreich, soll es künftig unter anderem dazu eingesetzt werden, Krankheitserreger zu identifizieren, die die Astronauten befallen könnten.
Cloud-basierte Dienste für DNA
DNA-Sequenzierung zu demokratisieren, ist das Ziel von Oxford Nanopore: Minion liefert Daten und Analysen, und die können gesammelt werden durch Metrichor, ein Tochterunternehmen von Oxford Nanopore. Das soll Apps und Cloud-Anwendungen anbieten, um mit den aus der DNA-Sequenzierung gewonnenen Daten zu arbeiten. Die können von Oxford Nanopore selbst entwickelt sein, die Plattform soll aber auch Drittanbietern offenstehen.
Die erste App, What's in my Pot, ist eine Eigenentwicklung. Damit lassen sich Bakterien, Viren und Pilze in einer Probe, etwa einem Nahrungsmittel, untersuchen und identifizieren.
DNA-Daten werden angereichert
Mit Hilfe der Apps sollen die Daten zudem mit Metadaten angereichert werden, zum Beispiel Zeit und Ort der Probe. Andere wertvolle Metadaten sind laut Metrichor Temperatur, Höhe oder Feuchtigkeit. Auch Bilder oder Töne sollen ausgewertet werden und mit den Daten aus den Sequenzierungen in Beziehung gesetzt werden.
Eine mögliche Anwendung sei, dass Nutzer ihr Blut untersuchen und von einem auf sie zugeschnittenen Cloud-Dienst Daten über ihre DNA bekommen könnten. So könnten sie etwa erfahren, dass bestimmte Mikroorganismen vermehrt im Körper auftreten. Auf Basis solcher Daten könne der Nutzer sein weiteres Vorgehen planen, beispielsweise einen Arzt aufsuchen. Die Anwendung selbst, betont Brown, liefere keine Diagnose oder gebe keine medizinischen Empfehlungen.
Beim individuellen Einsatz will Brown es aber nicht belassen. Er will die Welt der DNA vernetzen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Oxford Nanopore: Das Internet der lebenden Dinge | Das Internet des Lebens |
Naja das ist doch auslegungssache, man kann das nicht schwarz und weiß sehen da es...
Ja, schon, aber ... Gut, warum einfach, wenn's auch kompliziert geht! :)
... haben wir. Vielen Dank für den Hinweis.