Owncloud-Fork: Nextcloud-Community forciert erste stabile Veröffentlichung

Nur zwei Wochen nach dem Fork von Owncloud ist Nextcloud 9 erschienen. Das Team um Frank Karlitschek wollte sich dafür eigentlich mehr Zeit lassen, doch Community und Kunden drängten zu stark. Nextcloud 9 soll schon jetzt Funktionen bieten, die das Projekt von Owncloud absetzen.

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Nextcloud 9 ist erschienen.
Nextcloud 9 ist erschienen. (Bild: Nextcloud)

Erst Anfang Juni gab der Owncloud-Gründer Frank Karlitschek bekannt, gemeinsam mit einigen Kernentwicklern eine Projektabspaltung der freien Serverplattform zur Dateisynchronisation unter dem Namen Nextcloud zu begründen. Eigentlich hatte das Team geplant, die erste Veröffentlichung von Nextcloud Mitte Juli bereitzustellen. Auf Druck der neuen Community sei der Zeitpunkt nun aber um fünf Wochen vorgezogen worden: Jetzt ist Nextcloud 9 erschienen.

Der für das Nextcloud-Marketing zuständige Jos Poortvliet sagte dazu, dass das Team um Frank Karlitschek von den positiven Rückmeldungen zur Ankündigung des Forks völlig überwältigt worden sei. So hätten Kunden bereits nach Supportleistungen und Verträgen gefragt, Nutzer nach möglichen Migrationspfaden von Owncloud zu Nextcloud, und die Entwickler-Community wollte ihre Beiträge auf Github in die Quellen von Nextcloud einpflegen.

Dabei sei der Hinweis von Nextcloud, Ruhe zu bewahren und auf die erste Veröffentlichung zu warten, weitgehend ignoriert worden, und alle Beteiligten hätten "fanatisch" an der Veröffentlichung gearbeitet. Um diese Arbeit zu honorieren, sei der Zeitpunkt der Veröffentlichung vorgezogen worden, sagte Poortvliet.

Schon jetzt neue Funktionen

Trotz der noch nicht einmal ganz zwei Wochen, die seit dem Fork vergangen sind, verfügt Nextcloud bereits über neue Funktionen, die nicht in Owncloud enthalten sind. So können Nutzer nun Links für ihre Nextcloud-Instanz teilen, die es externen Personen ermöglicht, Dateien hochzuladen. Über diese Links können aber weder Dateien eingesehen noch heruntergeladen werden.

Darüber hinaus ist eine Funktion in Nextcloud entstanden, die das Logging insbesondere für Enterprise-Kunden verbessern soll. So können nun Aktionen wie das Teilen von Dateien, Aktualisierungen, Anmeldungen von Nutzern und mehr verfolgt werden. Die so erstellten Logs können außerdem in Werkzeugen wie Splunk weiterverwendet werden. Das Team habe ebenso die Sicherheit verbessert und einige Fehler behoben.

Unternehmens-Support erhältlich

Mit dem Erscheinen von Nextcloud 9 beginnt das Nextcloud-Unternehmen auch, offizielle Support-Leistungen von Kunden anzubieten. Neben der eigentlichen Produktpflege umfasst das Angebot individuelle Dienstleistungen, um spezielle Kundenwünsche umzusetzen.

Das Unternehmen, das neben Karlitschek auch von dem Mitgründer von Red Hat in Deutschland, Niels Mache, geleitet wird, sieht sich damit selbst in der Tradition des Linux-Distributors Red Hat. Die Nextcloud-Macher bekräftigen dabei erneut, dass es keine proprietären Anwendungen für Nextcloud geben soll.

Sämtliche Enterprise-Funktionen sollen offen entwickelt werden und unter der AGPL stehen. Geplant hat das Team bereits die Unterstützung der Authentifizierung per Shibboleth, was oft in Universitäten genutzt wird, die Integration von Windows Network Drive oder feinkörnigen Zugriffskontrollen für Dateien.

Migration auf Nextcloud möglich

Nextcloud 9 soll als vollständiger Ersatz für bisherige Owncloud-Installationen genutzt werden können. Mit der nun verfügbaren Veröffentlichung soll eine Migration von Owncloud 8.2 und Owncloud 9.0 "nahtlos" möglich sein. Zur Nutzung von Nextcloud steht auch schon eine eigene Android-App bereit. Für iOS- und Desktop-Systeme sollen ebenfalls eigene Anwendungen entstehen. Bis diese erscheinen, sollen die Owncloud-Anwendungen mit Nextcloud-Servern genutzt werden können.

Die Entwicklung von Nextcloud findet auf Github statt.

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