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OSRC: AMD schließt Dresdner Open-Source-Abteilung

Im Zuge der Entlassungen bei AMD hat der Chiphersteller sein "Operating System Research Center" in Dresden geschlossen. Rund 25 Entwickler, die unter anderem am Linux-Kernel und an Xen arbeiteten, verlieren nun ihren Job.
/ Nico Ernst
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Benchmarks des aktuellen Opteron 6300 (Bild: AMD)
Benchmarks des aktuellen Opteron 6300 Bild: AMD

Beim Abbau von 15 Prozent seiner Belegschaft entlässt AMD auch das komplette Team des "Operating System Research Center" (OSRC) in Dresden. Dies berichtet(öffnet im neuen Fenster) Heise Online nach Gesprächen mit den Ex-AMD-Mitarbeitern auf der Linuxcon Europe 2012(öffnet im neuen Fenster) .

Das OSRC war 2006 von AMD gegründet worden, um die Entwicklung von quelloffener Software voranzutreiben. Im Vordergrund stand dabei die Anpassung an AMD-Funktionen, die vor allem für die Opteron-CPUs wichtig ist. Nach der Aufteilung in Threads für mehr Leistung bei Mehrkernprozessoren wurden auch andere Funktionen wie Turbocore und Powernow in Dresden in Angriff genommen. Auch am Hypervisor Xen arbeitete das Team mit.

Dabei trug das OSRC auch wesentlich zur Unterstützung von AMD- und Intel-CPUs im Linux-Kernel bei, wie aus den E-Mail-Adressen der Mitarbeiter in den einschlägigen Mailinglisten hervorgeht. Bereits in der vergangenen Woche hatten einige Programmierer darauf hingewiesen, dass sie keinen Zugriff mehr auf ihre AMD-Mailadressen mehr hatten. Wie stark AMD in der Softwareentwicklung engagiert ist, hatte das Unternehmen erst bei der Vorstellung der neuen Piledriver-Opterons betont und dazu auch eine Liste von Compilern und anderen Entwicklungspaketen vorgelegt, die die neuen CPUs schon unterstützen.

Mit dem OSRC hat AMD nun die Abteilung geschlossen, welche die Unterstützung insbesondere der aktuellen Opterons mit ihrer ungewöhnlichen Bulldozer-Architektur weiterhin hätte sicherstellen sollen. Wie das aufrechterhalten werden soll, ist ungewiss. Ganz zieht sich der Chipentwickler aber nicht aus der Open-Source-Szene zurück: Laut Heise sind noch vier AMD-Mitarbeiter damit beschäftigt, die Linux-Grafiktreiber weiter zu entwickeln, die in Distributionen und Desktops enthalten sind.


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