Orqa: Zeitgezündete Ransomware deaktiviert viele Drohnenbrillen

Ein ehemaliger Auftragsentwickler von Orqa hat in FPV-Brillen eine Art Zeitbombe eingebaut. Damit wollte er möglichst viel Geld erpressen.

Artikel veröffentlicht am ,
Racing-Headsets von Orqa wurden mit Ransomware infiziert.
Racing-Headsets von Orqa wurden mit Ransomware infiziert. (Bild: Orqa)

Mehrere Nutzer von FPV-Brillen des Herstellers Orqa haben von plötzlich nicht mehr funktionierenden Brillen berichtet. Zu einer bestimmten Zeit wurden die Geräte in den Bootloader-Modus versetzt und konnten anschließend nicht mehr richtig für das Fliegen von Drohnen verwendet werden. Zunächst hielt das Unternehmen dieses Verhalten für einen Bug. Nach fünf bis sechs Stunden wurde aber klar: Hier handelt es sich um eine Ransomware-Attacke.

Offenbar hatte ein ehemaliger Softwarepartner von Orqa eine Art Zeitbombe in die Firmware aller Orqa-Brillen eingebaut. Diese sollte zu einem viel genutzten Zeitpunkt – hier: Samstagabend – aktiviert werden und möglichst viele FPV-Brillen unbenutzbar machen. Laut Orqa wurde die Ransomware bereits vor einigen Jahren in der Firmware platziert.

Ransomware getarnt als Lizenz

Das Ziel sei es gewesen, mit einer gezielten Attacke eine möglichst hohe Geldsumme von Orqa zu erpressen. "Wenn ihr jetzt denkt: Mensch, das muss einer der dämlichsten Cyberangriffe in der Geschichte der Cyberkriminalität sein, dann habt ihr vermutlich recht", schreibt Orqa in einer Stellungnahme dazu. Der Angreifer habe seine Ransomware sehr schlecht als eine Lizenz getarnt und dachte so wohl, dass dies die Zeitbombe rechtlich absichere.

Später teilte der Angreifer anscheinend auch Dateien in Foren, mit denen das Problem behoben werden sollte. Orqa wies darauf hin, eine solche Datei auf keinen Fall zu installieren. Schließlich könnte es sich dabei um einen neuen Ransomware-Versuch handeln. Zuvor hatte Orqa die Aktion geheimgehalten, um genügend Beweise gegen die angreifende Partei zu sammeln. "Wir haben entschieden, dass es im Interesse unserer Benutzer ist, sie auf die Situation aufmerksam zu machen", schreibt Orqa.

Das Unternehmen arbeitet auch an einem Fix für den Code, der laut Hersteller nur zu einem Teil mit der Ransomware infiziert ist. Das Firmware-Update sollte dann nur über offizielle Kanäle heruntergeladen werden, beispielsweise die dedizierte Support-Seite von Orqa.

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nerd 06. Mai 2023 / Themenstart

Es ist ja toll, dass der "Angreifer" so dämlich ist, aber wie hilft das den Anwendern...

Kaiser Ming 05. Mai 2023 / Themenstart

dann nenn es Verantwortung, wenn dir das Wort Schuld nicht gefällt und damit meine ich...

scrumdideldu 05. Mai 2023 / Themenstart

Ich hatte auch schon einen Vertrag mit einem Kunden der dann nach 3 Jahren gemerkt hat...

drdoolittle 04. Mai 2023 / Themenstart

Official Statment SWARG as the copyright owner implemented a time-limited license into...

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