Optik: Forscher entwickeln Fernglas-Kontaktlinse
Fernsicht statt Sichtkorrektur: Forscher aus der Schweiz und den USA haben eine Kontaktlinse entwickelt, die neben normaler Sicht auch eine 2,8fache Vergrößerung bietet. Per Shutterbrille wird zwischen beiden Ansichten umgeschaltet.

Wer nicht oder nicht mehr gut sieht, trägt eine Brille oder Kontaktlinsen, die einen vorhandenen Sehfehler ausgleichen. Wissenschaftler aus der Schweiz und den USA haben im Auftrag der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), der Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, Kontaktlinsen entwickelt, die das Sehvermögen über das natürliche Ausmaß hinaus verbessern.
Die Linsen wurden von einem Team der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) und der Universität von Kalifornien in San Diego entwickelt. Es handelt sich um teleskopische Linsen mit einer Vergrößerung um den Faktor 2,8. Gedacht sind sie unter anderem für Menschen, deren Sehvermögen durch altersbedingte Makuladegeneration beeinträchtigt ist.
Die Linsen sind etwas dicker als einen Millimeter und haben einen Durchmesser von acht Millimetern. Um die Mitte, die einen ganz normalen Durchblick bietet, liegt ein Ring von kleinen Spiegeln, die für die Vergrößerung zuständig sind. Mit Hilfe von Shuttern wird zwischen der normalen und der Vergrößerungsoptik umgeschaltet - die Forscher haben dazu eine 3D-Fernsehbrille von Samsung genommen.
Prototyp am Modell getestet
Bisher existiert allerdings nur ein Prototyp der Linse aus einem harten Kunststoff. Den haben die Wissenschaftler um Eric Tremblay von der EPFL nicht an einem menschlichen Auge ausprobiert, sondern an einem lebensgroßen Modell. Sie hätten aber zeigen können, dass das System prinzipiell funktioniere, schreiben sie in der Fachzeitschrift Optics Express. Allerdings mit Einschränkungen: So seien die vergrößerten Bilder zwar klar, aber nicht ganz scharf gewesen, erklärten die Forscher.
Sie wollen im nächsten Schritt die Linsen aus einem weichen Material herstellen, aus dem auch herkömmliche Kontaktlinsen bestehen. Außerdem wollen sie den Shuttermechanismus in die Linse integrieren, wobei allerdings noch nicht klar ist, wie die Ansteuerung funktionieren soll.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
gz, damit ist auch bei diesem Beitrag das Thema Spionage gefallen.
Vorsicht! Nenn das mal lieber Cyborginnen, Menschinnen und Herzschrittmacherinnen. Alles...