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OpenAI geht leer aus: Google schnappt sich Windsurf-Team

Google zahlt 2,4 Milliarden für KI-Coding-Talente und Lizenzen von Windsurf. Der Deal mit OpenAI ist nicht zustande gekommen.
/ Andreas Donath
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Windsurf-Logo (Bild: Windsurf)
Windsurf-Logo Bild: Windsurf

Google hat sich in einem 2,4 Milliarden Dollar schweren Deal(öffnet im neuen Fenster) die Führungsriege des KI-Coding-Start-ups Windsurf gesichert, nachdem OpenAIs geplante Übernahme gescheitert war. Das berichtet The Verge(öffnet im neuen Fenster) . Der Google-Mutterkonzern Alphabet stellt Windsurf-CEO Varun Mohan und weitere Führungskräfte in seiner DeepMind-Division ein(öffnet im neuen Fenster) und erhält gleichzeitig eine nicht exklusive Lizenz für die Technologie von Windsurf.

Die Vereinbarung kam zustande, nachdem OpenAIs drei Milliarden Dollar schwere Übernahme von Windsurf gescheitert war. Der Grund: OpenAI wollte nicht, dass Microsoft als größter Geldgeber automatisch Zugang zu Windsurfs Programmiertechnologie bekommt.

Streit um geistiges Eigentum

Microsoft besitzt aufgrund eines 2023 geschlossenen Abkommens Zugangsrechte zu sämtlicher OpenAI-Technologie, einschließlich durch Übernahmen erworbener Patente. Dies hätte dem Softwarekonzern automatisch auch Windsurfs KI-Coding-Fähigkeiten für seine eigenen Copilot-Tools verschafft.

OpenAI widersprach dieser Auslegung und wollte Microsoft den Zugang zu Windsurf verwehren, was zu monatelangen Verhandlungen führte. Die Exklusivitätsfrist für OpenAIs Angebot lief schließlich ab, was Google die Möglichkeit eröffnete, zuzuschlagen.

Windsurf(öffnet im neuen Fenster) , ursprünglich als Codeium gegründet, hat sich zu einem gefragten KI-Programmiertool entwickelt. Das Start-up erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 100 Millionen Dollar und gewann mehrere hunderttausend Nutzer. Die Technologie ermöglicht es Entwicklern, mithilfe natürlicher Sprache automatisch Code zu generieren.

Für Google bedeutet der Deal einen strategischen Coup im umkämpften Markt für KI-Programmiertools. Das Unternehmen konkurriert dort direkt mit Microsoft, OpenAI und Anthropic um die Gunst der Entwickler-Community. Die Integration der Windsurf-Experten in DeepMind soll Googles Fähigkeiten im Bereich des "agentic coding" stärken - KI-Systemen, die mit minimaler menschlicher Aufsicht selbstständig Code schreiben können.

Branchenbeobachter werten Googles Vorgehen als Beispiel für den neuen Trend zu Lizenz- und Talent-Deals anstelle kompletter Übernahmen. Diese Konstruktion ermöglicht schnellere Integration von Menschen und Technik und umgeht regulatorische Hürden, die bei großen Akquisitionen drohen.

Die Windsurf-Übernahme verdeutlicht auch, wie sich die Machtverhältnisse im KI-Sektor verschieben. Was als partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen OpenAI und Microsoft begann, entwickelt sich zunehmend zu einer Konkurrenzbeziehung, bei der beide Seiten um die Vorherrschaft in Schlüsseltechnologien kämpfen.


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