Open Source: Node.js-Führung zerstreitet sich über Code-of-Conduct
Ein Mitglied der technischen Führung von Node.js verstößt gegen die eigenen Verhaltensregeln und es gibt keinerlei Konsequenzen. Teile des Gremiums treten deshalb unmittelbar zurück und führende Community-Mitglieder fordern neue Regeln.

In einer Mehrheitsentscheidung hat sich das Leitungsgremium (TSC) der Node.js-Community dafür entschieden, den Entwickler Rod Vagg nicht aus dem TSC auszuschließen. Verschiedene Beteiligte der Community hatten Vagg zuvor vorgeworfen, gegen die Verhaltensregeln des Projekts (Code-of-Conduct, CoC) verstoßen zu haben. Als Reaktion auf diese Entscheidung sind mehrere TSC-Mitglieder, die für den Ausschluss votiert haben, mit sofortiger Wirkung von ihrer Position zurückgetreten.
Es sind Anna Henningsen, Bryan Hughes sowie Myles Borins. Letzterer begründet seinen Entschluss in einem Blogbeitrag damit, dass die vom TSC getroffene Entscheidung nicht im Interesse des Node.js-Projektes sei. Hierbei gehe es, so Borins, vor allem darum, welche Werte "wir als Projekt vertreten und wie wir uns selbst zur Verantwortung ziehen".
Die konkreten Vorwürfe finden sich zwar nicht mehr öffentlich in der Diskussion auf Github, sind aber von einigen Community-Mitgliedern auf Twitter wieder publiziert worden. Neben einem Verhalten im Widerspruch zu den Regeln des CoC wird Vagg auch vorgeworfen, sich öffentlich gegen den CoC gestellt zu haben. In seiner Position als einer der Projektleiter könne diese Privatmeinung unter Umständen als Projektmeinung verstanden werden, was wiederum negative Auswirkungen auf das Projekt habe.
Community-Feedback und -Umbau
Die bei dem NPM-Unternehmen angestellte Entwicklerin Ashley Williams vertritt die Community als gewähltes Mitglied im Vorstand der Node.js Foundation und ruft als Reaktion auf die Entscheidung des TSC nun dazu auf, ihr mögliche Bedenken zu eben dieser Entscheidung mitzuteilen. Williams möchte diese Hinweise als offizielle Vertreterin der Community dafür nutzen, Themen wie den Umgang mit dem CoC im Vorstand zu besprechen.
Laut Williams hätten die anderen Vorstandsmitglieder, die zahlende Unternehmen vertreten, ihr bisher abgesprochen, dass ihr Einsatz im Vorstand zu diesen Themen repräsentativ für die Community sei. Das gesammelte Feedback könnte dies widerlegen und dafür sorgen, dass sich der Vorstand stärker mit der Community-Führung, dem CoC sowie den Werten, die Node.js vertritt, befasst. Über ihre Unzufriedenheit mit der derzeitigen Node.js-Führung sowie damit verbundene negative Erfahrungen hat Williams in einer Keynote (Präsentation) auf der Konferenz Enterjs vor wenigen Wochen ausführlich berichtet.
Derzeit ist noch nicht absehbar, wie die Node.js-Community mit dem Konflikt umgehen wird. Als erster Schritt könnte aber das TSC wieder mit dem Core Technical Committee (CTC) zusammengelegt werden. Dann gäbe es künftig nur noch ein leitendes Gremium der Community, das sich mit allen Entscheidungen befasst. Pläne dazu gibt es bereits länger und bisher gibt es überwiegend Zustimmung für die Umsetzung.
Nachtrag vom 23. August 2017, 13:21 Uhr
Einige der aus dem TSC zurückgetretenen Entwickler haben gemeinsam mit weiteren Community-Mitgliedern den Node.js Fork Ayo.js begründet, in dem das Team zunächst neue Organisationsformen der Zusammenarbeit diskutiert. Der Name ist offensichtlich an den zwischenzeitlichen Node.js Fork IO.js angelehnt, der die gesamte Community vor etwa zweieinhalb Jahren neu belebt hatte.
Darüber hinaus sind die Bemühungen von Ashley Williams offenbar erfolgreich gewesen. Sie schreibt, dass sich auch der Vorstand der Node.js Foundation mit dem Thema und den aktuellen Entwicklungen befasst hat und in den kommenden Tagen auch öffentlich dazu Stellung nehmen wird.
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ich vermute mal, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. ;-) Ist aus meiner Erfahrung...
Naja doch: Erstens müssen die Projekte (willens sein und) aktiv Patches und...
true https://github.com/domgetter/NCoC
Hier ist seine Antwort: https://github.com/nodejs/CTC/issues/165#issuecomment-324798494...
Wieso lassen wir uns es eigentlich gefallen, von den Entwicklern in englischer Sprache...