Open Source für Video, Spiele und Grafik

Zusätzlich zum Öffnen eigener Techniken, um Kundenwünschen zu entsprechen und noch mehr Entwickler an das eigene Unternehmen zu binden, hat Open-Source-Software jedoch auch das Potenzial, für branchenübergreifende Kooperationen zu sorgen und so dem Community-Gedanken gerecht zu werden. Dass dabei Unternehmen gemeinsam zum Wohle aller an einem Ziel arbeiten können, zeigt sich zum Beispiel an der Alliance for Open Media (Aomedia).

Das in diesem Jahr gegründete Konsortium Aomedia vereint die Streaminganbieter Amazon und Netflix mit Microsoft und Intel sowie Mozilla, Google und Cisco. Letztere entwickeln mit Daala, VP10 und Thor neuartige Videocodecs. Sie sollen eine lizenzkostenfreie Open-Source-Alternative zu gängigen Formaten bieten, allen voran HEVC alias H.265. Die Unternehmen haben sich in der Aomedia zusammengeschlossen, um diese Arbeiten zu vereinheitlichen und so künftig einen allgemeinen Videostandard zur Verfügung zu stellen, der möglicherweise die gleiche Bedeutung erreichen könnte wie der Audiocodec Opus.

Neben dem Engagement für die Werte von Open-Source-Software und einer Standardisierung verfolgen die Unternehmen mit dem Zusammenschluss wohl aber auch finanzielle Interessen. So werden die Lizenzkosten für das zurzeit weitverbreitete H.264 zwar als zu hoch erachtet, sie sind aber immerhin gedeckelt. Für H.265 wird erwartet, dass die Kosten zur Verwendung weiter steigen, zumal gleich zwei Konsortien um die Lizenzierung des Videocodecs konkurrieren.

Steam Machines endlich verfügbar

Eine ähnliche Motivation, nämlich von anderen Unternehmen unabhängig zu sein und selbst die Richtung vorgeben zu können, wird Valve wohl vor zwei Jahren dazu bewogen haben, mit SteamOS ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln, das hauptsächlich zum Spielen ausgelegt ist. Mit den dazugehörigen Rechnern, den sogenannten Steam Machines, könnte somit eine Konkurrenz zu klassischen Konsolen entstehen.

Seit November sind die ersten Steam Machines im Handel und noch ist ihr Erfolg nicht absehbar. In unserem Test konnte das Gerät von Zotac noch nicht wirklich überzeugen. Das gilt auch für das von Valve erstellte Gamepad, den Steam Controller. Er fordert einiges an Umgewöhnung. Darüber hinaus ist der Controller ohne Steam auf einem Linux-System nur schwer einsetzbar, da die notwendige Treiberunterstützung noch fehlt. Dies könnte sich aber im kommenden Jahr noch ändern.

Freie Grafiktreiber vom Hersteller

Zwei länger vorbereitete Open-Source-Projekte, die in diesem Jahr erste deutliche Ergebnisse vorzeigen können, sind freie Grafiktreiber für das Raspberry Pi sowie der komplett neue Linux-Treiber Amdgpu für aktuelle Modelle von AMDs Radeon-Karten. Der Treiber für Raspberry Pi entsteht seit Sommer 2014 im Auftrag von Chiphersteller Broadcom und ist in Linux 4.4 integriert, das bereits als Vorabversion verfügbar ist und wohl kurz nach der Jahreswende stabil erscheint.

Etwas weniger Zeit zur Entwicklung einer initialen Version benötigten die Programmierer für den im Herbst 2014 angekündigten Treiber Amdgpu. Dieser soll künftig als Grundlage für einen möglichst freien Grafikstack unter Linux für Radeon-Karten sorgen, aber auch einen proprietären Teil des Catalyst-Treibers wiederverwenden können. Zwar stehen diese beiden Treiber im offiziellen Linux-Kernel bereit, voll einsatzfähig sind sie aber noch nicht, da noch einige Funktionen fehlen. Diese werden wahrscheinlich im kommenden Jahr umgesetzt.

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 Open-Source-Jahresrückblick 2015: Freie Software macht vieles besser, aber nicht allesProbleme und Neustarts in der Mobilbranche 
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diaballo 14. Jan 2016

Dir ist aber schon klar, dass Open-Source-Software eben gerade dadurch sicher ist, dass...

cpt.dirk 09. Jan 2016

Zumal ja auch es ja auch andere Interessenten sowie die OG gibt, welche für UEFI-Bugs...

Anonymer Nutzer 03. Jan 2016

Hmm, openSUSE in einer VM bei mir, Konqueror startet ohne Probleme und Lautstärke...

FreiGeistler 31. Dez 2015

Bah, wenn ein OS ein Protokoll nicht beherrscht, kann man es ihm ja beibringen... Sowas...



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