Open Source: Google und die Open Usage Commons
Die neue Open-Source-Initiative stößt nicht überall in der Szene auf Gegenliebe.

Open-Source-Initiativen kann es nicht genug geben, meinen viele. Doch bereits bestehende Projekte nehmen die Ankündigung einer neuen Initiative mit neuen Regeln häufig als Gelegenheit, die eigenen Vorteile gegenüber den innovativen Plänen der Neuen hervorzuheben und deren Nachteile zu unterstreichen.
So auch im Fall von Googles Open Usage Commons (OUC). Diese sollen eine Absicherung im Markenschutzrecht für Open-Source-Projekte bieten. IBM nannte "die Ankündigung des neuen Gebildes enttäuschend, weil es die Erwartungen der Gemeinschaft für eine offene Governance" nicht erfülle. Die Führung von Projekten zu öffnen und unabhängig von einem Hersteller zu machen, sei für erfolgreiche Open-Source-Projekte ein wichtiges Fundament. "Innerhalb der Community von Kubernetes-bezogenen Projekten wird es zu Reibereien kommen", befürchtet man.
Mit der Kritik zielt IBM jedoch auf die Projekte und deren Verwaltung - und nicht auf das eigentlich Neue an OUC. Google hat diese Initiative geschaffen, "weil die freie und faire Verwendung von Open-Source-Marken für die langfristige Nachhaltigkeit von Open Source von entscheidender Bedeutung ist", erklärte das Unternehmen.
Markenrecht sei ein Fachgebiet für Spezialisten, das weit über die Expertise von Open Source Project Maintainern hinausgehe. Diese Lücke solle mit der Initiative geschlossen werden, indem man die Projekte innerhalb der Open Usage Commons dahingehend unterstütze und berate.
James Governor, Analyst bei Red Monk, sieht die Sache differenzierter: "Die Community der Cloud Native Computing Foundation ist angesichts der Erwartungen an die Fahrtrichtung von Google für Open-Source-Projekte vielleicht zu Recht verärgert, aber die Schaffung eines Markenzeichens ist interessant. Wir werden sehen müssen, wie sich das auswirkt. Es könnte eine Spaltung geben, oder es könnte alles ein Sturm in einer Teetasse sein."
Zunächst stehen nur die Google-Projekte Istio, Angular und Gerrit unter dem Schirm von UUC, zeitnah sollen aber Richtlinien über die Aufnahme weiterer Projekte veröffentlicht werden.
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