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Open-Source-Android: LineageOS-Fork bringt freie Google-Dienste

Ein spezieller Ableger des Cyanogenmod-Nachfolgers LineageOS kommt mit Microg - einer freien Reimplementierung der proprietären Google-Dienste für Android . Die Verwendung hat jedoch ein prinzipielles Problem, weshalb sich das LineageOS-Team weigert, Microg aktiv zu unterstützen.
/ Sebastian Grüner
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LineageOS gibt es jetzt auch mit den freien MicroG-Bibliotheken. (Bild: MicroG)
LineageOS gibt es jetzt auch mit den freien MicroG-Bibliotheken. Bild: MicroG

Nutzer, die gern ein möglichst pures Android-System auf ihren Geräten nutzen wollen, greifen gern zu dem Cyanogenmod-Nachfolger LineageOS . Da die proprietären Google-Dienste und -Apps von LineageOS aus lizenzrechtlichen Gründen nicht verteilt werden können, müssen diese mit Hilfe der Open Gapps(öffnet im neuen Fenster) nachinstalliert werden. Als Alternative dazu gibt es einen Ableger der Android-ROM LineageOS mit MicroG(öffnet im neuen Fenster) - einer freien Implementierung der Google-Dienste.

Lineage OS - Fazit
Lineage OS - Fazit (01:07)

MicroG(öffnet im neuen Fenster) bietet als Open-Source-Nachbau einige nützliche und auch für viele Apps notwendige Funktionen wie etwa die Play-Dienste, die Maps-API, eine Alternative zu Google Cloud Messaging oder aber auch eine Bibliothek zur Standortbestimmung. Gegründet wurde das MicroG-Projekt vor allem als Reaktion darauf, dass auch viele Android-Apps, die eigentlich Open-Source-Software sind, die proprietären Google-Dienste verwenden - einfach weil dies praktisch ist. Von einer vollständigen Kompatibilität zu den Google-Diensten ist MicroG derzeit aber weit entfernt.

Die Macher von MicroG bieten einen LineageOS-Ableger an, der standardmäßig mit dem freien Google-Nachbau des Projekts ausgeliefert wird. Dass die eigene ROM überhaupt notwendig ist, hat prinzipielle Gründe im Vorgehen der MicroG-Entwickler. Damit die freien Bibliotheken ein vollständiger Ersatz für die Google-Dienste sein können, muss MicroG die Signatur der Google-Apps spoofen. So bemerken andere Apps nicht, dass sie nicht auf die echten Google-Dienste zugreifen, sondern auf den freien Nachbau.

Daraus ergibt sich jedoch das Problem, dass theoretisch auch Malware-Apps leicht die Signatur anderer Apps spoofen könnten, was ein Sicherheitsrisiko wäre. So könnte damit etwa relativ einfach auf sonst geschützte Daten von weiteren Apps zugegriffen werden. Deshalb integriert LineageOS auch die notwendigen Patches für das Signatur-Spoofing(öffnet im neuen Fenster) nicht und das MicroG-Projekt muss ein eigenes Android-ROM mit besagten Patches erstellen.


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