Open RAN: Vodafone schließt 5G-Ausrüster-Vertrag mit Samsung
Nach dem Ausschluss von Huawei in Großbritannien setzt Vodafone nun auf dem Land auf Open RAN. Die meisten Ausrüster kommen aus den USA.

Vodafone UK hat Samsung als Lieferanten für 5G-Infrastruktur ausgewählt. Das gab der britische Mobilfunkbetreiber am 14. Juni 2021 bekannt. Vodafone UK spricht vom "ersten kommerziellen Einsatz von Open Radio Access Network (Open RAN) in Europa".
Es geht um Mobilfunkantennen in 2.500 ländlichen Gebieten im Südwesten Englands und im größten Teil von Wales. Weitere Ausrüster für das Open-RAN-Projekt von Vodafone UK sind neben NEC aus Japan die US-Unternehmen Dell Technologies, Wind River, Keysight Technologies und Capgemini Engineering aus Frankreich.
Der Nationale Sicherheitsrat Großbritanniens hatte unter Druck durch die USA entschieden, dass Netzbetreiber nach dem 31. Dezember 2020 keine Ausrüstung von Huawei mehr einkaufen dürfen. Außerdem muss bis Ende 2027 die Ausrüstung aus den 5G-Netzwerken entfernt werden. Die britische Regierung zahlt den Mobilfunkbetreibern des Landes 250 Millionen Pfund (280 Millionen Euro), um das Huawei-Verbot umzusetzen. EE, Vodafone und Three verwenden Huawei-Ausrüstung in ihren 5G-Netzwerken.
Open RAN soll neben Huawei auch Ericsson und Nokia ausschalten
Open RAN bedeutet Cloud, virtualisierte Netzwerkelemente, White-Box-Hardware, Open-Source-Software und standardisierte Schnittstellen. Auf hochentwickelte proprietäre Chips der Ausrüster muss verzichtet werden. Die Komponenten und die Software für Open RAN kommen fast ausnahmslos von US-Konzernen. Das erklärte Ziel des führenden 5G-Open-RAN-Ausrüsters Mavenir aus den USA ist es, nach dem Verbot von Huawei in dem Land auch europäische Ausrüster wie Nokia und Ericsson auszuschalten. "Es ergibt keinen Sinn, zwei im Ausland ansässigen Unternehmen amerikanische Steuergelder zu geben, damit sie weiterhin dieselbe proprietäre Architektur verkaufen können", hatte Mavenir Senior Vice President John Baker gesagt. Er forderte dazu auf, die Konkurrenten dazu zu zwingen, ihre Netzausrüstung für Open RAN zu öffnen.
Im Bereich Single RAN hatte der südkoreanische Konzern Samsung zuletzt Probleme, die erforderliche Performance nachzuweisen, wie Golem.de aus Netzbetreiberkreisen erfahren hat. An einen Komponentenlieferant sind die Anforderungen jedoch nicht so hoch. Offen bleibt, ob die Integration der verschiedenen Komponenten gelingt und wie die Netze entlang dieser Kette kommerziell und technisch performen.
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