Open RAN: Vodafone lässt Mobilfunknetz auch von Samsung ausrüsten

Die Vodafone Group wird in Deutschland Samsung als dritten Mobilfunkausrüster einsetzen. Das gab das Unternehmen am 14. Oktober 2025 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Der Elektronikkonzern aus Südkorea wird in den kommenden fünf Jahren "mehrere tausend Mobilfunkstationen" mit Open RAN-Technologie ausstatten. Bisher sind Ericsson und Huawei die Netzausrüster von Vodafone Deutschland, die dadurch nicht ersetzt werden.
"Mit Samsung haben wir einen neuen Ausrüster im deutschen Mobilfunknetz. Die Bauvorhaben sind auf Neubaustandorte ausgerichtet, betreffen aber auch bestehende Funkmasten, die im Rahmen des regulären Netzausbaus modernisiert werden. Die Partnerschaften mit unseren RAN-Ausrüstern pflegen wir auch weiterhin" , sagte Vodafone-Deutschland-Sprecher Helge Buchheister Golem auf Anfrage. Genauere Angaben zu Neubau und Modernisierungen bestehender Antennen wurden nicht gemacht. Es ginge um "Tausende" Standorte. Samsung bietet Chipsätze, Antennentechnik und Kernnetztechnologie für Open RAN.
Wismar nur noch mit Open-RAN ausgerüstet
Im Frühjahr 2026 soll Wismar in Mecklenburg-Vorpommern zur ersten vollständig mit Open-RAN ausgerüsteten Stadt im Vodafone-Mobilfunknetz werden. In den vergangenen Monaten habe Vodafone an einzelnen Stationen im ländlichen Raum die OpenRAN-Technologie von Samsung getestet.
Bei Open-RAN arbeitet Samsung eng mit Industriepartnern wie Dell Technologies (Server), Intel (Prozessoren) und Wind River (Cloud) zusammen. Wind River bietet mit Wind River Studio Operator eine Cloud-Infrastruktursoftware für Open vRAN/vRAN auf Basis der Open-Source-Plattform StarlingX und eine Kubernetes-Plattform für das Management der Edge-Cloud-Infrastruktur.
Tanja Richter, Technik-Chefin von Vodafone Deutschland, sagte: "Dank offener Standards können wir die beste Software und Hardware verschiedener Anbieter miteinander kombinieren." Tatsächlich bedeutet Open RAN jedoch Cloud, virtualisierte Netzwerkelemente, White-Box-Hardware, Integrationssoftware und standardisierte Schnittstellen von vielen verschiedenen Partnern.
Der Standard ist ein Versuch der Netzbetreiber, zusammen mit US-amerikanischen und japanischen Herstellern professionelle Mobilfunkausrüstung durch einfache Hardware und Entkopplung der Funktionen und deren Abbildung in Software zu ersetzen. Auf proprietäre, hoch entwickelte Chips der Ausrüster und die entsprechende modernste Software muss verzichtet werden, weshalb man nicht auf dem aktuellen Stand der Technik ist. 5G Advanced ist beispielsweise mit Open RAN bisher nicht absehbar.



