Open RAN: Telefónica will billige Small Cells für Haltestellen

Telefónica probiert in München als Modell besondere Smalls Cells aus. Mehr als 100 MBit/s wird dabei nicht geboten.

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Small Cells für die Innenstädte
Small Cells für die Innenstädte (Bild: Telefónica Deutschland)

Telefónica hat in München seine ersten LTE-Small-Cells aus Open-RAN-Technik (ORAN) aktiviert. Das gab der Mobilfunkbetreiber am 17. Januar 2022 bekannt. Im weiteren Verlauf des Jahres soll die Installation von 5G-Open-RAN (5G Standalone) als Small Cells folgen.

Die Mini-Funkzellen, angebracht an einer Gebäudefassade in der Klenzestraße im Münchner Gärtnerplatzviertel, ergänzen das auf Dächern im Innenstadtbereich installierte Mobilfunknetz. "Mit unseren ORAN Small Cells starten wir in München ein Modellprojekt für deutsche Großstädte" sagte Technikchef Mallik Rao. "Wir haben zunächst zwei Funkzellen aufgebaut, zwei weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Und noch in diesem Jahr planen wir, eine gewisse Zahl von 5G Small Cells (ORAN) entlang der Kaufinger Straße zu installieren" Der Integrator ist die japanische NEC.

Für die Nutzer bietet Open RAN erst einmal keine Vorteile - die Netzbetreiber setzen die Technik ein, um die Macht der Großanbieter zu brechen. Open RAN ist nicht auf dem neuesten Stand der Technik und bedeutet Cloud, virtualisierte Netzwerkelemente, White-Box-Hardware, Software zur Integration und standardisierte Schnittstellen. Auf proprietäre, hochentwickelte Chips der Ausrüster und die entsprechende Software muss verzichtet werden. Tatsächlich ist Open RAN fast komplett von den USA dominiert. Open RAN ist zudem Hardware-abhängig von Intel, deren x86-Technik fast allen Servern zugrunde liegt. Außerdem setzen alle Open-RAN-Systeme auf die Cloud von US-Anbietern wie Amazon Web Services, die Google Cloud Platform oder Microsoft Azure. Rakuten aus Japan ist der führende Automatisierer oder Integrator in der Branche.

Open RAN LTE für Innenstädte

Open RAN im Bereich Small Cell bietet sich an, da hier die Herausforderungen durch die geringe Ausgangsleistung niedrig sind. Zudem handelt es sich erst einmal nur um LTE, nicht um 5G. Es gibt weltweit ungefähr 12 Anbieter für Open RAN Small Cells. Diese Cells lassen sich in existierenden Netzwerken einsetzen, weil die Schnittstelle zum Kernnetz die gleiche ist wie die 3GPP sie beschreibt. Zwar sind einzelne Komponenten bei Open RAN erheblich billiger, jedoch gilt das für die Technik als Ganzes wegen zusätzlicher Kosten für weitere Lieferanten von Software, der Anbindung an die Baseband Cloud und fragliche Zuverlässigkeit im Betrieb eher nicht.

Die neuen Small Cells von Telefónica sind nach den Angaben nicht viel größer als ein Schuhkarton und sie versorgen im sehr nahen Umfeld mit 4G und Datenraten von maximal 100 MBit/s. In Kürze will Telefónica/O2 die Small Cells zudem für die 5G-Versorgung nutzen. Auch hier stehen sehr belebte Plätze in deutschen Innenstädten wie Einkaufsstraßen oder Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Zentrum.

Die Glasfaser- und Stromanbindung der Small Cells erfolgt in München über die Glasfaser-Infrastruktur der Stadtwerke München und des lokalen Telekommunikationsanbieters M-net.

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