Open Data: Berlin stellt Geodaten kostenfrei online
Für Experten ist es eine kleine Revolution: Das Land Berlin veröffentlicht seine amtlichen Geodaten kostenlos im Internet. Ein Erfolg für die Open-Data-Bewegung.

Die amtlichen Geodaten des Landes Berlin sind ab sofort kostenlos im Internet abrufbar und zur Weiternutzung freigegeben. Das teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt am 1. Oktober 2013 mit. Zu den Daten gehörten unter anderem "die in den Bezirken geführte Automatisierte Liegenschaftskarte, topographische Landeskartenwerke, Luftbilder und daraus abgeleitete entzerrte Digitale Orthophotos sowie Informationen über Bodenrichtwerte", heißt es in der Mitteilung. Sie dürfen "für jeden kommerziellen und nichtkommerziellen Verwendungszweck umfassend genutzt werden". Die Änderung sei eine "kleine Revolution", sagte Mathias Schindler von Wikimedia Deutschland. Berlin sei damit "zu einem der Spitzenreiter bei der Bereitstellung von Open Data aus dem Geoinformationsbereich geworden".
Die Absicht, die Datenschätze der Verwaltung zu heben, fand sich in den Programmen fast aller Parteien zur Bundestagswahl. Dass die Länder allerdings bei diesem Vorhaben nicht auf den Bund angewiesen sind, zeigt das Beispiel Berlin. "Gesellschaftliche Zukunftsthemen wie Klima, Energie, Mobilität oder Demographie sind auf Geoinformationen angewiesen. Mit der Freigabe der amtlichen Geodaten wird die Umsetzung der Open-Data-Initiative des Landes Berlin fortgeführt und ein wichtiger Beitrag für die nachhaltige Öffnung von Staat und Verwaltung geleistet", sagte der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Ephraim Gothe.
Keine Standardlizenzen
Nach Angaben der Senatsverwaltung wird mit der kostenlosen Bereitstellung auch gleichzeitig das Lizenzrecht vereinfacht. "Es gelten die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt veröffentlichten Nutzungsbestimmungen, die auf der 'Verordnung zur Festlegung der Nutzungsbestimmungen für die Bereitstellung von Geodaten des Bundes (GeoNutzV)' beruhen", heißt es. Für Wikimedia jedoch keine optimale Lösung. Da auf die Verwendung von Standardlizenzen verzichtet worden sei, seien Nachnutzer mit Geodaten aus vielen Ländern gezwungen, "immer wieder wesengleiche, aber im Detail unterschiedliche Nutzungsbedingungen zu lesen und zu kombinieren". Zudem monierte Schindler, dass viele Daten derzeit noch nicht im Netz verfügbar seien. Für solche Daten werden laut Senatsverwaltung "geringfügige Bereitstellungskosten" erhoben. Nicht erfasst von Open Data würden amtliche Auskünfte und Auszüge aus dem Liegenschaftskataster sowie Bescheinigungen und Beglaubigungen, für die weiterhin Gebühren erhoben würden.
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Das ein Bundesland seine Geodaten kostenfrei für jeden zur Verfügung stellt ist aber...