Onlineshops: Boom im Handel? Nur online!

Der höchste Umsatzanstieg im deutschen Einzelhandel seit rund 20 Jahren geht an den Innenstädten vorbei. Vom Klopapier bis zur Zahnbürste - fast alles wird auch online gekauft. Tausende Geschäfte könnten bald schließen.

Artikel veröffentlicht am , Florian Kolf/Handelsblatt
Ladenschließung in Oberhausen
Ladenschließung in Oberhausen (Bild: Ina Fassbender/Reuters)

Auf den ersten Blick ist es eine überraschende Erfolgsmeldung: Den höchsten Umsatzanstieg seit mehr als 20 Jahren im deutschen Einzelhandel meldet das Statistische Bundesamt. Um 2,8 bis 3,1 Prozent sollen die Umsätze 2015 preisbereinigt im Vergleich zum Vorjahr gewachsen sein. Das ergibt eine Hochrechnung der Statistiker auf der Basis der Zahlen bis einschließlich November. 2014 lag das Umsatzplus bei lediglich 1,6 Prozent.

Doch viele Geschäftsinhaber dürften von diesem Boom wenig mitbekommen haben. Denn das Wachstum im Handel findet fast nur noch im Netz statt. Eine Studie des Centre for Retail Research im Auftrag des Online-Marktplatzes Retailmenot hat ergeben, dass die Online-Händler im wichtigen Weihnachtsgeschäft um 17,1 Prozent zugelegt haben. Der Umsatz im stationären Geschäft ist dagegen im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent gesunken.

Der Einkauf im Netz wird bei den Kunden in Deutschland immer beliebter. Der Bundesverband Online-Handel sagt auch für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich voraus. Mittlerweile würden auch immer mehr Produkte des täglichen Bedarfs übers Netz gekauft, sagte Verbandspräsident Oliver Prothmann. "Es ist keine Besonderheit mehr, Waren vom Klopapier über die neue Zahnbürste bis hin zu Lebensmitteln online einzukaufen."

Nicht nur reine Online-Shops profitieren

Das hilft nicht nur reinen Online-Shops, sondern allen Händlern, die den E-Commerce geschickt mit dem stationären Geschäft verknüpfen. "Unternehmen, die Online und Mobile zu ihrer Kernstrategie zählen und mit über alle Kanäle hinweg konsistent attraktiven Angeboten und Preisen überzeugen, profitieren stark von diesem Umbruch des Marktes", beobachtet Karina Spronk, Leiterin Partner Management Deutschland bei Retailmenot.

Das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte erlebte der Online-Händler Otto, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Dabei standen Elektronik-Produkte wie Notebooks, LED-Fernseher und Smartphones auf der Hitliste der beliebtesten Geschenke ganz oben, aber auch Hausgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kaffeevollautomaten. Angesichts von Umtausch und Gutschein-Einlösungen dürften sich die Ausläufer des Weihnachtsgeschäfts noch bis Ende Januar hinziehen.

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plutoniumsulfat 11. Jan 2016

Ich spreche ja nicht davon, alles Geld abzuschaffen, sondern einfach davon, dass die...

Teebecher 08. Jan 2016

Aber wenn man passend wohnt, ist es doch sehr angenehm. Pakete stehen Wettergeschützt im...

Funny77 08. Jan 2016

Nein, das geht meist nicht. Egal ob Saturn, Media-Markt oder Cyberport gehen meist nicht...

Dwalinn 08. Jan 2016

Ich verstehe nur nicht ganz warum du gratis einen 40¤ Gutschein hattest.



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