Onlineshop: Datenpanne bei Conrad.de
Der Onlineshop des Elektronikhändlers Conrad.de war von einer Datenpanne betroffen. Nach Hinweisen eines Kunden und später von Golem.de behob das Unternehmen umgehend die Schwachstelle.

Eine schwere Datenpanne wurde im Onlineshop des Elektronikhändlers Conrad entdeckt. Sie erlaubte den vollen Zugriff auf Kundendaten samt Kontoinformationen. Dazu waren lediglich öffentlich zugängliche Daten nötig. Nachdem Conrad Hinweise eines Kunden und von Golem.de erhielt, wurde die Schwachstelle umgehend geschlossen.
Die Schwachstelle war ein Resultat einer Funktion bei der Registrierung, die eigentlich für die Bequemlichkeit der Kunden sorgen sollte. Der Golem.de-Leser Josef Fröhle entdeckte die Panne durch Zufall, als er für sich ein neues Konto anlegen wollte. Nach der Eingabe seines Namens und der Rechnungsadresse wurde Fröhle darauf hingewiesen, dass ein solches Konto bereits existiert und ob es mit dem bestehenden Konto verknüpft werden soll. Fröhle bestätigte.
Kontoübernahme ohne Passwort
Für die Verifizierung wurde lediglich die E-Mail-Adresse des bestehenden Kontos abgefragt, jedoch nicht das Passwort. Für den Zugang waren also nur öffentlich zugängliche Daten nötig. Das ursprüngliche Konto gehörte Fröhles Vater. Hätte es sich um einen bösartigen Angreifer gehandelt, hätte dieser vollen Zugriff auf das Konto erhalten.
Fröhle wies zunächst Conrad selbst auf den Fehler per E-Mail hin und erhielt eine Ticketnummer. Als Fröhle einige Tage später telefonisch nachfragte, bot ihm ein Mitarbeiter an, händisch ein eigenes Konto für ihn anzulegen. Fröhle lehnte ab, er habe den Mitarbeiter erneut auf die Datenpanne hingewiesen. Daraufhin wurde das von ihm angelegte Zweitkonto gesperrt. Fröhle kontaktierte dann unter anderem auch Golem.de. Nach einem Telefonat mit der Pressestelle wurde uns versichert, dass das Problem untersucht werde, was inzwischen geschehen ist. Conrad bedankte sich in einer E-Mail bei Fröhle und entschuldigte sich für etwaige Missverständnisse.
Unzureichende Sicherheitsprüfungen
Die Panne offenbart mehrere grundsätzliche Probleme vieler Onlinegeschäfte: Zum einen werden die Sicherheit und der Datenschutz nicht in allen Punkten geprüft und stehen auch oftmals in der Prioritätenliste der Systemadministratoren zu weit unten. Die Auswirkungen solcher Schwachstellen werden ebenfalls nicht genauer analysiert. Immerhin hätten Angreifer die Bankverbindungsdaten ihrer Opfer erhalten und das Konto übernehmen können. Im günstigsten Falle hätten geprellte Kunden, Banken und das Unternehmen den Schaden durch unrechtmäßige Bestellungen gehabt.
Nachtrag vom 10. November 2014, 16:45 Uhr
Die Bankverbindungsdaten werden bei Conrad.de wie sonst auch üblich bis auf ein paar Ziffern mit Sternchen überschrieben. Daher können Dritte sie von der Webseite nicht auslesen, wie ursprünglich gemeldet. Wir haben den Artikel entsprechend angepasst.
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Super, jetzt hab ich bei HoH zwei identische Konten mit lediglich unterschiedlicher E...
Und die meisten User denken sich oft nichts weiter dabei und untersuchen das nicht näher. ;)
Account löschen ist leider immer noch viel zu selten möglich. Dabei ist das nun wirklich...
Wer weiß ob die überhaupt einen richtigen Datenschutzbeauftragten haben, der dann auch...
Ja, ich wollte auch schon bei Conrad Kleinigkeiten bestellen und hab es dann doch nie...