Onlineshop: Amazon soll bei Entwicklung von Produkten getrickst haben

Verkaufsdaten von Marketplace-Händlern soll Amazon für die Entwicklung eigener Produkte verwendet haben. Das Unternehmen verspricht Untersuchungen.

Artikel veröffentlicht am ,
Bei Amazon soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben.
Bei Amazon soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben. (Bild: Ina Fassbender/AFP via Getty Images)

Amazon soll Daten von Marketplace-Verkäufern genutzt haben, um Produkte unter eigener Bezeichnung zu entwickeln. Dabei sollten angeblich Konkurrenzprodukte entstehen, die im Funktionsumfang den Artikeln unabhängiger Marketplace-Händler entsprechen oder besser sein sollten. Laut einem Bericht des Wall Street Journals sollen auch Führungskräfte bei Amazon diese Methoden verwendet haben.

Die Vorwürfe stammen von 20 ehemaligen Amazon-Mitarbeitern und einem noch dort Beschäftigten, die alle anonym bleiben wollen. Nach Angaben der früheren Angestellten gab es immer wieder Besprechungen, in denen auch leitende Kräfte offen über den Einsatz der Verkaufsdaten von Marketplace-Verkäufern diskutierten. Diese Daten sollen für die Entwicklung neuer Produkte sowie deren Preisgestaltung genutzt worden sein. Es sei auch darum gegangen, zu entscheiden, in welche neuen Marktbereiche Amazon eintreten solle.

Zum Beispiel die Entwicklung von Autozubehör: Diskutiert wurde etwa ein Organizer für den Kofferraum eines Autos, damit dort verstaute Gegenstände während der Fahrt nicht umkippen und herumkullern, sondern an einem festen Platz bleiben. Dazu wurden die Verkaufszahlen von Marketplace-Händlern sowie deren Ausgaben für Marketingaktionen analysiert.

Amazon verbietet solches Verhalten eigentlich

Die Quellen gaben an, dass ein solches Verhalten im Unternehmen nicht erlaubt sei, aber nicht konsequent kontrolliert und nicht sanktioniert werde. Führungskräfte bei Amazon hätten Schutzmechanismen umgangen, um an die gewünschten Daten zu gelangen. Ein ehemaliger Angestellter räumte ein, gewusst zu haben, dass er dabei gegen Firmenregeln verstoße. Aber er habe Produkte für das Unternehmen entwickeln wollen, die sich gut verkauften.

Amazon gibt in einer Stellungnahme des Unternehmens, die The Verge vorliegt, an, die Vorwürfe zu prüfen. "Wie andere Einzelhändler schauen wir uns Verkaufs- und Geschäftsdaten an, um unseren Kunden die bestmögliche Erfahrung zu bieten", heißt es.

"Wir verbieten unseren Mitarbeitern jedoch strengstens, nicht-öffentliche, verkaufsspezifische Daten zu verwenden, um zu bestimmen, welche Eigenmarkenprodukte auf den Markt gebracht werden sollen. Obwohl wir nicht glauben, dass diese Behauptungen zutreffend sind, nehmen wir diese Anschuldigungen sehr ernst und haben eine interne Untersuchung eingeleitet."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


heikom36 29. Apr 2020

Amazon VERLANGT von Händlern Listen von Liferanten, Rechnungen und Kalkulation ! Ich...

heikom36 29. Apr 2020

Guck mal in die verlinkten Reportagen. Es wird noch mehr gemacht. Händler sollen ihre...

Stepinsky 25. Apr 2020

Aber Amazon hat sogar die Verkaufszahlen der Konkurrenten. Nicht ein abstraktes Ranking...

Qual 25. Apr 2020

Uraltes Thema sind doch die genutzten Verkaufszahlen der Händler um deren Produkte direkt...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Cortex v9 & v5 GPU: Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit
    Cortex v9 & v5 GPU
    Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit

    Computex 2023 Handys sollten durch den Wegfall von 32-Bit schneller, sicherer und trotzdem deutlich sparsamer werden.

  2. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  3. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /