Onlinehandel: Neue Streikwelle bei Amazon Deutschland

Die Beschäftigten bei Amazon Deutschland streiken in dieser Woche wieder an mehreren Standorten. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 20. Juni 2016 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Der Arbeitskampf begann mit der heutigen Frühschicht in den Versandzentren Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne.
Die Arbeitsniederlegungen an diesen Standorten dauern vorläufig bis zum Ende der Spätschicht am 21. Juni 2016. "In dieser Woche werden an etlichen Standorten kurzfristig bekanntgegebene Streiks stattfinden" , sagte Stefanie Nutzenberger vom Verdi-Bundesvorstand.
Angaben zur Beteiligung an dem Ausstand wird Verdi heute gegen 13 Uhr liefern, sagte ein Sprecher Golem.de auf Anfrage. Amazon erklärt auf Anfrage stets, dass die Streiks niemals Auswirkungen auf das Lieferversprechen hätten.
Kurze Pausen, hohe Anforderungen
Laut einer aktuellen Umfrage unter den Beschäftigten klagen laut Verdi viele über zu knapp bemessene Pausen, ständig anziehende Leistungsvorgaben, auslaugende und schlecht abgestimmte Schichteinteilungen, hohe körperliche Belastungen, fehlende Arbeitsmittel wie höhenverstellbare Tische und respektlose Behandlung durch Vorgesetzte. Amazon reagiere darauf mit Ernährungstipps, kostenlosen Grippeimpfungen oder weise bei Gesundheitstagen auf die Risiken von Übergewicht und Bluthochdruck hin.
Es geht den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld. Die wöchentliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Der Kampf dauert bereits seit über drei Jahren. Amazon lehnt jedes Gespräch mit der Gewerkschaft ab. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.



