Onlinehandel: Ebay verklagt Amazon wegen Verkäufer-Abwerbeaktionen
Ebay verklagt Amazon: Das Onlinekaufhaus aus Seattle soll Ebay angeblich mit verbotenen Mitteln Verkäufer ausgespannt haben. Dabei soll es Amazon vor allem auf erfolgreiche Ebay-Händler abgesehen haben, um den eigenen Marketplace zu stärken.

Der Onlinehandelskonzern Ebay hat Amazon verklagt, weil der Konkurrent angeblich in großem Stil auf illegale Weise Topverkäufer abwerben wollte. Mitarbeiter von Amazon sollen über Jahre hinweg Ebays internes Mitteilungssystem ausgenutzt haben, um absatzstarke Händler mit verdeckten Nachrichten auf die eigene Plattform zu locken. Das geht aus einer bei einem Gericht im kalifornischen Santa Clara eingereichten Klageschrift hervor, die der Nachrichtenagentur dpa nach eigenen Angaben vorliegt. Ebay fordert darin eine richterliche Unterlassungsverfügung, Schadenersatz und Geldstrafen.
Laut Ebay handelte es sich dabei um ein breit angelegtes "Komplott". Ab 2015 eröffneten demnach Dutzende von Amazon-Vertretern Ebay-Konten und versuchten, über das Kommunikationssystem innerhalb des Ebay-Systems "viele Hunderte" von Verkäufern dazu zu bewegen, Produkte in Amazons Marketplace anzubieten. Dort können Verkäufer ihre Produkte über die Amazon-Webseite verkaufen.
Der "Missbrauch" sei systematisch und koordiniert mit dem Ziel erfolgt, Ebay zu schaden. Amazon wollte sich auf Nachfrage nicht zu der Klage äußern. Ebay ist stärker als Amazon auf unabhängige Händler angewiesen, die ihre Waren auf der jeweiligen Onlineplattform verkaufen. Amazon verkauft auch selbst Produkte, während Ebay lediglich die Verkaufsplattform bereitstellt. Sowohl Amazon als auch Ebay erheben von den Verkäufern Gebühren dafür, dass sie ihre Plattformen bereitstellen.
Amazon-Mitarbeiter sollen Abwerbeversuche verschleiert haben
Der Klageschrift nach gingen die Amazon-Mitarbeiter strategisch vor und wussten, dass ihre Aktionen verboten waren. So sollen bei den Avancen gegenüber den Verkäufern gezielt Codewörter, Abkürzungen und Umschreibungen benutzt worden sein, die es Ebay erschweren sollten, diese Abwerbeversuche per Schlagwortsuche zu finden.
Der Firmenname wurde demzufolge mit Satzzeichen wie Punkten oder Bindestrichen bewusst umgestaltet, so dass Amazon in den Mitteilungen etwa als AMZ, A.M.Z.N. oder a-m-a-z-o-n geschrieben wurde. Laut Ebay wurden ausgeklügelte Methoden angewandt, um Spuren zu verwischen.
Ebays internes Mitteilungssystem dient der Kommunikation zwischen Mitgliedern der Plattform oder mit dem Unternehmen selbst. Dabei gelten jedoch klare Vorschriften, Absprachen für Geschäfte außerhalb von Ebays Handelsplatz sind nicht erlaubt.
Ebays Klage bezieht sich auf Aussagen von Amazon-Mitarbeitern
Brisant für Amazon: Teile der Klage stützen sich auch auf Aussagen von Mitarbeitern, die angeblich an solchen Abwerbeaktionen teilgenommen haben. Es habe sich um ein ganzes Team gehandelt, das "aktiv Verkäufer sucht, von denen wir glauben, dass sie auf der [Amazon-]Plattform erfolgreich wären", wird einer von ihnen zitiert.
Die Abwerbeversuche über das interne Kommunikationssystem wurden laut Ebay nicht nur von Amazon-Mitarbeitern in den USA, sondern auch in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Australien und Singapur unternommen. Das Wall Street Journal hatte bereits Anfang des Monats über den Fall berichtet und unter Berufung auf eingeweihte Kreise geschrieben, dass Ebay Amazon eine Unterlassungsaufforderung geschickt habe. Damals sagte eine Amazon-Sprecherin der Zeitung, die Anschuldigungen würden untersucht.
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Dann würden die Händler wo anders hin gehen.................. tun sie doch !!!! Wir sehen...
richtig thecrew............... keine Verträge ausser Zahlemännchen.
richtig es werden Stichproben gemacht. Meistens wenn der VK ein Anliegen hat. Ist etwas...
Hier wird sogar die Sklaverei beschrieben. Denn bei Ebay werden die Versandkosten sogar...