Onlinebanking: Sparkassen-App für pushTAN-Verfahren wieder gehackt
Die Banken preisen das pushTAN-Verfahren als sicher an. Dabei ist es hochgefährlich, Onlinebanking mit zwei Apps auf demselben Smartphone zu verwenden. Die Sparkasse verteidigt ihr Angebot.

Die Sparkasse wirbt für ihr Onlinebanking mit dem push-TAN-Verfahren weiterhin auf ihrer Homepage: "Denn der entscheidende Vorteil der pushTAN ist, dass Sie keine weiteren Zusatzgeräte brauchen." Was die Sparkasse als Vorteil preist, ist nach Ansicht von Sicherheitsexperten aber der entscheidende Nachteil, mit dem sich eine angebliche Zwei-Faktor-Authentifizierung aushebeln lässt. Auf dem 32C3 erläuterte der Erlanger Student Vincent Haupert am Montag, wie er das pushTAN-System der Sparkasse hackte. Zum wiederholten Male.
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- Auch nachgebesserte App lässt sich austricksen
Bereits im vergangenen Oktober hatte Haupert gezeigt, wie sich das Verfahren der Sparkasse überlisten lässt. Dieses basiert auf einer App für das eigentliche Onlinebanking sowie einer weiteren App für das TAN-Verfahren. Die Apps sind so eng verzahnt, dass sich die TAN direkt auf die Banking-App übertragen lässt. Haupert entschied sich dafür, die Transaktion zu manipulieren. Weitere Angriffsszenarien hätten beispielsweise darin bestanden, die S-pushTAN-App mitsamt ihren Daten zu klonen. Ein Reverse-Engineering der Transaktionsprotokolle sei ebenfalls möglich. Mit Hauperts Methode wird den App-Nutzern die von ihnen gewünschte Transaktion vorgegaukelt, während im Hintergrund ein anderer Betrag auf ein vom Betrüger angegebenes Konto überwiesen wird.
Root-Erkennung leicht zu umgehen
Haupert realisierte seinen Angriff als Modul für das Instrumentations-Framework Xposed. Mit einem solchen Framework können Android-Nutzer tief in das System ihrer Geräte eingreifen, ohne ein neues ROM installieren zu müssen. Es ermöglicht zudem, beliebigen Java-Code zu instrumentalisieren.
Die pushTAN-App verfügte zwar über einige Sicherheitsmerkmale des norwegischen Anbieters Promon wie Root-Erkennung, Anti-Debugging, Device-Fingerprintung und Anti-Hooking. So soll die App eigentlich beendet werden, wenn sie mit Root-Rechten betrieben wird. Das Java-Callback für die Überprüfung auf ein gerootetes Gerät konnte von den Forschern aber instrumentalisiert und abgebrochen werden. "Es hat mich gewundert, dass es so einfach war", sagte Haupert. Nachdem er zusammen mit seinem Kollegen Tilo Müller das Verfahren publik gemacht hatte, behauptete der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV): "Die beschriebenen unter Laborbedingungen durchgeführten Manipulationen betreffen veraltete Versionsstände der S-pushTAN-App." In der neuen Version sei das Angriffsverfahren nicht mehr möglich.
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Auch nachgebesserte App lässt sich austricksen |
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Das finde ich ja mal völlig daneben. Jeder sollte das Recht haben auf dem eigenen Gerät...
Android ist ein offenes System. Deswegen kann man relativ leicht einen starken Angreifer...
Ich finde da hat die Sparkasse einen mMn fatalen Fehler echt gut unter den Tisch gekehrt...
Das hat nichts mit Android, geschweige denn (intendiertem) rooten, zu tun, sondern dem...
Na diese "Verknüpfung", ab und zu muss ich sie neu verknüpfen