Online-Tracking: Händler können Bitcoin-Anonymität zerstören
Viele Händler, die Bitcoin akzeptieren, gefährden die Anonymität der Nutzer durch Weitergabe von Trackingdaten. Aus übertragenen Daten wie der Ziel-Wallet und dem Überweisungsbetrag können Rückschlüsse auf weitere Transaktionen der Nutzer gezogen werden.

Anwender der Kryptowährung Bitcoin nutzen diese in vielen Fällen auch, weil sie sich dadurch Anonymität versprechen - etwa bei der Bezahlung eines VPN-Dienstes. Eine aktuelle Untersuchung kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass viele Händler die durch die Währung mögliche Anonymität des Nutzers auch gegenüber dritten Parteien zerstören können.
Die Forscher Dillon Reisman, Steven Goldfeder, Harry Kalodner und Arvind Narayanan schreiben, dass viele Onlineshops zum Teil sehr umfangreiche Daten über die Bitcoin-Nutzer preisgeben. Häufig geschehe dies über den Warenkorb. Von dort würden, meist gezielt, Inhalte des Warenkorbes etwa an Werbeanbieter weitergegeben, um personalisierte Angebote zu ermöglichen. In einigen Fällen sei aber auch die Ziel-Wallet-Adresse übertragen worden, was eine genaue Analyse von Zahlungsströmen ermöglichen würde. Nicht immer steht Anonymität bei der Nutzung von Bitcoin im Vordergrund, für viele Nutzer dürfte es trotzdem ein wichtiges Kriterium sein.
31 Seiten geben Bitcoin-Adressen weiter
Von rund 130 untersuchten Seiten hätten 107 verschiedene Informationen über die Transaktionen weitergegeben, heißt es in dem Paper. 31 der Seiten hätten verschiedenen Skripten von anderen Unternehmen Zugriff auf die Adresse der Bitcoin-Wallet gewährt, 104 den Wert der Transaktion in tatsächlicher Währung und 30 den Wert der Transaktion in Bitcoin weitergegeben. Auch von Nutzern mit aktiviertem Trackingschutz sollen noch zahlreiche Informationen weitergereicht worden sein. Die Verbindung der Ziel-Wallet mit dem genauen Betrag der Zahlung könne zur Identifikation einzelner Nutzer führen.
Andere persönliche Merkmale, die nach Angaben der Forscher weitergegeben wurden, sind die E-Mail-Adresse, Namen, Benutzernamen, die Adresse und die Telefonnummer. Um sich vor einer Enttarnung zu schützen, empfehlen die Autoren des Papiers die Nutzung von Bitcoin-Mixern wie Coinjoin. Auch diese bieten aber keinen umfassenden Schutz, in vielen Fällen sei die Identifikation einzelner Nutzer möglich.
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Was machst du mit den Restbetraegen auf den Wallets. Passgenau wirst dus eh nie da haben...
Wer Wert auf Privatsphere legt sollte eher Monero benutzen. ZCash ist momentan noch nicht...
Ich gehe davon aus, das auch das nix bringt. Webseiten arbeiten so oder so mit...
Ach... und? Ist das wirklich so wichtig? Wenn man will, findet dennoch keiner raus ob...