Ubuntu Linux: Canonical reagiert auf Kritik an Onlinesuche

Die umstrittene Onlinesuche in Ubuntu soll nur noch auf Wunsch des Benutzers erfolgen. Ganz abgeschafft wird sie aber nicht. Die Änderungen werden noch nicht in Ubuntu 14.04 umgesetzt.

Artikel veröffentlicht am ,
Die umstrittenen Scopes sollen in Unitiy 8 vom Anwender erst aktiviert werden müssen.
Die umstrittenen Scopes sollen in Unitiy 8 vom Anwender erst aktiviert werden müssen. (Bild: Screenshot Golem.de)

In Version 8 des Unity-Desktops von Canonical werden Nutzer zuerst gefragt, ob Ubuntu Linux im Desktop eingegebene Suchbegriffe auch bei Amazon oder anderen Onlinediensten verwenden darf. Damit entschärft Canonical die umstrittene Onlinesuche in seinen Scopes genannten Applets. Die Einführung der Scopes für Amazon oder eBay hatte für viel Furore gesorgt. Unity 8 soll aber erst in späteren Versionen von Ubuntu für Desktops umgesetzt werden. Damit bleibt in der kommenden Version 14.04 noch alles beim Alten.

Wie der Canonical-Entwickler Michael Hall mitteilte, wird der noch in der Entwicklung befindliche Unity-Desktop bei der Eingabe eines Suchbegriffs im Dash Vorschläge zur Aktivierung einzelner Scopes machen. So soll ein neues Plugin, genannt Scopes Scope, den Suchbegriff analysieren. Entdeckt Scopes Scope in dem Suchbegriff ein vermeintliches Musikstück, schlägt das Applet die Suche bei einem entsprechenden Onlinedienst vor. Der Anwender kann diese Scopes dann aktivieren, muss es aber nicht.

Massive Kritik

Mit dem neuen Opt-In-Verfahren reagiert Canonical offenbar auf die massive Kritik, die seit der Einführung der Scopes in Ubuntu 12.10 im Oktober 2012 laut geworden ist. Sie sind seitdem standardmäßig aktiviert. Ohne Zutun des Anwenders erscheinen bei der Eingabe eines Suchbegriffs auf dem Desktop auch Ergebnisse bei Amazon, eBay und anderen Canonical-Partnern. Damit finanziert sich Canonical zumindest teilweise. Die einzelnen Applets lassen sich - wie auch die gesamte Internetsuche - inzwischen über die Systemeinstellungen deaktivieren.

In Ubuntu 12.10 ließ sich die Onlinesuche zunächst nur per Kommandozeile löschen. Richard Stallman nannte Ubuntu daraufhin Spyware. Auch die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) kritisierte Canonical mangels Datenschutz damals deutlich. Der Streit mit der EFF eskalierte nochmals, als Canonical verlangte, das Ubuntu-Logo von der Webseite Fixubuntu.com zu entfernen. Canonical pocht dabei auf sein Markenrecht. Auf Fixubuntu.com ist unter anderem eine Anleitung zu finden, wie die Internetsuche in der Linux-Distribution Ubuntu entfernt werden kann. Der Streit ist offenbar inzwischen beigelegt, die Webseite ist weiterhin erreichbar und das Ubuntu-Logo ist dort wieder zu sehen.

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Bigfoo29 28. Apr 2014

Weil man dazu mit apt-get/aptitude umgehen können musste oder zusätzliche Software...

Anonymer Nutzer 01. Apr 2014

Was ich gar nicht verwerflich finde. Die Leute sollten auch leben können davon, so lange...

Anonymer Nutzer 01. Apr 2014

RICHTIG! Eben weil Linux KEIN Produkt IST! :P Linux ist auch keine Ware! ;-) Linux ist...

PaytimeAT 01. Apr 2014

Da vergleicht mal wieder wer Äpfel mit Birnen...



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