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Online-Streaming: Netflix sieht Piraterie als große Konkurrenz

Nicht nur die wachsende Anzahl an Streaminganbietern sieht Netflix als Problem. Auch gegen Piraterie komme der Dienst zu wenig an.
/ Sebastian Grüner
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Netflix fürchtet, nicht mehr gegen Piraterie ankommen zu können. (Bild: Idrees Abbas / SOPA Images/Sipa USA via Reuters Connect)
Netflix fürchtet, nicht mehr gegen Piraterie ankommen zu können. Bild: Idrees Abbas / SOPA Images/Sipa USA via Reuters Connect

Eigentlich sollte die einfache Verfügbarkeit von legalen Videostreaming-Angeboten wie Netflix die Nutzer weg von der sogenannten Piraterie führen, ähnlich wie das durch Angebote wie Apples iTunes und später Spotify für die Musikindustrie weitgehend gelungen ist. Doch nach deutlich mehr als einem Jahrzehnt scheint insbesondere Netflix wohl nicht mehr vollständig überzeugt vom Gelingen dieser Idee, da die Online-Piraterie stark wachse, wie Torrentfreak berichtet(öffnet im neuen Fenster) .

Zwar warnte das Unternehmen schon zuvor immer wieder vor möglichen Gefahren auf sein Geschäft durch Piraterie-Dienste. In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC verändert Netflix in dem gesetzlich geforderten Jahresbericht (Form 10-K) jedoch seine Warnung deutlich. Bisher schrieb Netflix in den Berichten dazu, warum es schwer ist, im Wettbewerb gegen Piraterie zu bestehen, Folgendes: "Angesichts der Tatsache, dass praktisch alle Inhalte kostenlos angeboten werden, und angesichts des verlockenden Angebots für die Verbraucher verzeichnen Pirateriedienste weltweit ein rasches Wachstum" .

In dem Jahresbericht für das vergangene Jahr 2023(öffnet im neuen Fenster) heißt es zusätzlich dazu nun aber auch: "und unsere Bemühungen, dieses Wachstum zu verhindern, könnten unzureichend sein." Dabei dürfte es sich um ein erstes vorsichtiges Eingeständnis dahin gehend handeln, dass in der aktuellen Marktsituation die Piraterie für viele Nutzer eben verlockender sein dürfte als neue eventuell günstigere Werbe-Abos oder andere Maßnahmen, die Anbieter wie Netflix in ihren Diensten derzeit ausprobieren.

Noch im September 2013 hatte Netflix-Unternehmenschef Reed Hastings erklärt, dass einige Torrent-Seiten einfach nur die Nachfrage in neuen Regionen stimulieren würden. Der Konzern hatte außerdem in Interviews erklärt , dass er Bittorent-Netzwerke für den möglichen Einkauf von Inhalten beobachte. Seit 2017 ist Netflix Teil einer weltweiten Anti-Piraterie-Allianz .


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