Onedrive: Microsoft droht erneut Ärger wegen Markenrechtsverletzung
Kurz nachdem Microsoft Skydrive wegen Markenrechtsverletzungen umbenannt hat, droht dem Unternehmen neuer Ärger wegen Markenrechtsstreitigkeiten. Denn der neue Name Onedrive könnte die Markenrechte des Cloud-Anbieters One.com verletzen.

Microsoft muss seine Cloud-Festplatte Skydrive alias Onedrive möglicherweise gleich noch einmal umbenennen. Erst in dieser Woche hat Microsoft nach fast sechs Monaten Wartezeit die neue Bezeichnung für Skydrive bekanntgegeben. Die Onlinefestplatte soll künftig Onedrive heißen. Ob es dabei bleibt, ist derzeit aber ungewiss, denn möglicherweise missachtet Microsoft damit die Markenrechte von One.com, wie Neowin berichtet.
One.com ist ein Hosting-Anbieter, der auch Cloud-Lösungen in Sortiment hat. Die Onlinefestplatte von One.com nennt sich Cloud Drive, heißt also anders als Microsofts Lösung. Aber der Chief Operating Officer von One.com, Thomas Medard Frederiksen, erklärte Neowin, dass derzeit geprüft werde, ob Microsoft mit der Namensgebung Onedrive die Markenrechte von One.com verletze.
One.com prüft Vorgehen gegen Microsoft
One.com habe Markenrechtsexperten kontaktiert, um den Sachverhalt zu prüfen. Nach Auffassung von One.com ist Onedrive von Microsoft "ein ähnliches Produkt mit einem ähnlichen Namen, was zur Verwirrung bei Kunden führen kann". Fredericksen zeigte sich sehr überrascht über Microsofts Namensgebung. Für ihn sei es wichtig, den Firmennamen vor Missbrauch zu schützen.
Er fügt hinzu, dass er "erwartet hätte, dass Microsoft gründlicher recherchieren würde, bevor es den neuen Namen bekanntgibt". Noch gibt es wohl keine Entscheidung, ob One.com juristisch gegen Microsoft vorgeht.
Eigentlich wollte Microsoft in den kommenden Wochen und Monaten die Umbenennung von Skydrive in Onedrive umsetzen. Am Funktionsumfang von Skydrive soll sich mit der Umbenennung nichts ändern, verspricht Microsoft. Wie bisher können Nutzer ihre Daten auf dem Cloud-Speicher ablegen, um darauf per Notebook, PC, Smartphone oder Tablet darauf zugreifen zu können.
Microsoft verlor gegen Sky
Juristische Gründe zwangen Microsoft dazu, eine neue Bezeichnung für Skydrive zu finden. Im Sommer 2013 verpflichtete sich Microsoft zur Umbenennung des Dienstes und hat nun erstmals den neuen Namen dafür genannt. Microsoft hatte seinen Streit um den Namen Skydrive mit dem britischen Pay-TV-Sender Sky beigelegt und sich dazu verpflichtet, seinen Cloud-Speicherdienst umzubenennen.
Der zu Rupert Murdochs News Corporation gehörende Fernsehsender hatte sich Ende Juni 2013 vor Gericht gegen Microsoft durchgesetzt. Das Gericht sieht Skys Markenrecht durch Skydrive verletzt. Nach Ansicht von Richterin Asplin besteht die Gefahr, dass Nutzer durch den Namen verwirrt werden und Skydrive mit dem Fernsehsender in Verbindung bringen. Sky bot unter dem Namen Sky Store & Share von 2008 bis 2011 selbst einen Cloud-Speicherdienst an.
Im Rahmen der Einigung hatte Microsoft auf eine Berufung in dem Verfahren verzichtet und Zahlungen in nicht genannter Höhe an Sky geleistet.
Es ist nicht die erste große Namenspanne von Microsoft in der vergangenen Zeit. So musste Microsoft bei Windows 8 auf den Namen "Metro" für die neue Oberfläche verzichten, nachdem der Handelskonzern Metro auf seine Namensrechte pochte.
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Markenrechte sind eine komplizierte Sache. Und die Diskussionen um die Namen sowieso. Ich...
Leider keins der Argumente können wir verstehen. Zum Thema Sky: Wenn es demnach gehen...
Hier wird ja lustigerweise damit argumentiert, man könne es verwechseln. Wie bitte kann...
MsDrive oder McDrive? Haben die dann auch BigMacs? Ach nee, Macs gibts ja nur vom...