Komplettlösung für die Olympischen Spiele
Die Entwickler arbeiten aber nicht nur an Systemen zur Zeiterfassung, mit denen die Zeit vom Abfeuern der Startpistole bis zum Zieleinlauf gemessen wird. "Wir stellen eine End-to-End-Lösung zur Verfügung", sagt Alain Zobrist. "Das heißt, wir machen Zeitmessung, Datenerfassung und kümmern uns um das Management der Daten." Damit ist gemeint, dass Zwischenzeiten bei einem Abfahrtsrennen oder Wertungen der Punktrichter beim Eiskunstlauf so schnell wie möglich im korrekten Format und grafisch ansprechend aufbereitet in die TV-Berichterstattung eingeblendet werden.
Omega hat derartige Einblendungen miterfunden: Das bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck verwendete röhrenbasierte Omegascope war das erste Gerät, mit dem etwa bei Liveübertragungen in Echtzeit die fast sofortige Anzeige der Siegerzeit möglich war, indem das Originalbild - vereinfacht gesagt - mit den Ziffern überblendet wurde.
Kernaufgabe der Firma ist aber die eigentliche Zeiterfassung. Diese funktioniert mithilfe einer ebenfalls von Omega Timing selbst entwickelten Kamera, nur das Linsensystem stammt von einem Zulieferer. Die Bilder der Kamera sehen auf den ersten Blick nicht auffällig aus, sie funktioniert aber dramatisch anders als herkömmliche Geräte: Sie verfügt über einen Sensor, der 10.000-mal in der Sekunde ein Foto mit der Auflösung 2.000 x 1 Pixel genau auf der Ziellinie aufnimmt.
Viele Streifen ergeben ein Bild
Diese 1-Pixel-Bilder werden kontinuierlich hintereinandergeschnitten, so dass sich auf den ersten Blick der Eindruck eines normalen Fotos einstellt. Das stimmt aber nur für die Sportler, deren Erscheinung ja scheibchenweise erfasst und dann annähernd korrekt wiedergegeben wird.
Nur dann, wenn ein Körperteil schneller oder langsamer als der Rest ist, gibt es merkwürdige Verzerrungen oder Stauchungen, etwa viel zu lange Schlittschuhe. Der Hintergrund des Bildes wiederum ist gar nicht korrekt wiedergegeben, weil er ja nur aus der Zielmarkierung besteht; bei den meisten Sportarten fällt das aber kaum auf.
Die Schiedsrichter bekommen die gesamte Aufnahme des Zieleinlaufs auf einem Monitor angezeigt. In den meisten Fällen ist ein Richter für einen Sportler zuständig. Wir können den Ablauf selbst ausprobieren: Wie in einem Malprogramm vergrößern wir den Ausschnitt mit dem Sportler, für den wir zuständig sind, legen dann einen Rahmen an den vordersten Pixel seines Schlittschuhs und drücken Enter, worauf die Daten dann weitergeleitet werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Omega Timing: Kamera mit 2.000 x 1 Pixeln sucht Sieger | Drei Sekunden für die Gold-Entscheidung |
Die Pixel-Proportionen lassen sich ja je nach Geschwindigkeit des Objekts (Läufers) so...
Ist korrigiert, danke für den Hinweis!
Finde ich auch. Faszinierende Details über eine Technik, von der ich bis dato überhaupt...
Mit den Sensoren werden Bewegungsdaten aufgezeichnet bzw. visualisiert, aber die...