Schnell und präzise beim Scharfstellen
Die Kamera arbeitet ausschließlich mit einem Kontrast-Autofokus mit 81 Messfeldern, die sich entweder in eine Gruppe mit neun Feldern zusammenfassen oder einzeln nutzen lassen. Wer will, kann auch eine kontinuierliche Messung mit zuschaltbarer Tracking-Funktion verwenden, wobei der Schärfepunkt einem sich bewegenden Bildbereich folgen kann. Das klappt bei langsamen Motiven recht zuverlässig, bei vorbeifahrenden Autos jedoch eher durchschnittlich gut.
Der normale Autofokus ist von seiner Geschwindigkeit her top - es gibt unserer Kenntnis nach kaum eine Systemkamera außer der teureren Olympus E-M1 mit Hybridautofokus, die nur annähernd so schnell und präzise ist. Die Gesichtserkennung kann sogar zwischen dem linken und rechten Auge unterscheiden, was bei sehr großen Blendenöffnungen sinnvoll ist.
Der kontinuierliche Autofokus ist nicht ganz so genau, gehört aber immer noch zu den besseren bei Systemkameras. Hier empfiehlt es sich, den Serienbildmodus ausgiebig zu nutzen und die Scharfstellung zwischen den Aufnahmen zu aktivieren. Dadurch steigt die Trefferausbeute deutlich. Die Olympus schafft zwar bis zu 10 Bilder pro Sekunde im Serienbildmodus, sollte jedoch in den langsameren Modus geschaltet werden, denn nur hier wird die Fokussierung zwischen den Aufnahmen korrigiert. Zudem sollte die Schärfepriorität aktiviert werden, damit die Kamera nur auslöst, wenn sie erneut scharf gestellt hat.
Kein integrierter Blitz, aber Aufsteckblitz in der Packung
Wer will, kann eine Vorfokussierung anstellen, die schon scharfstellt, wenn der Nutzer die Kamera vors Auge hält. Das verhilft gelegentlich zu etwas besseren Ergebnissen, aber diese Funktion ist genau wie die kontinuierliche Scharfstellung nicht freundlich zum Akku. Er ist für ungefähr 350 Bilder gut, wobei bemerkt werden muss, dass in der E-M5 MII kein Blitz eingebaut wurde. Ein klappbarer Mini-Aufsteckblitz (Leitzahl 9,1 bei ISO 100) ohne eigene Stromversorgung liegt dem Paket bei, für größere Aufnahmen sollte es jedoch ein Systemblitz sein, der von der Kamera auch drahtlos angesteuert werden kann.
Ladelösung unbefriedigend
Leider muss der Akku über ein separates Ladeteil aufgeladen werden und kann nicht, wie bei vielen Systemkameras mittlerweile üblich, auch über Micro-USB geladen werden. Es ist sogar ein Spezialkabel erforderlich, um die Kamera an den Rechner anzuschließen. Alternativ bietet sich die Nutzung des WLAN-Moduls der Kamera an, um sie fernzusteuern oder ihr Bildmaterial auf den PC oder ein mobiles Gerät zu übertragen. Ein GPS-Modul ist nicht vorhanden.
Filmen kann die OM-D E-M5 Mark II ebenfalls, aber nur in Full-HD in MPEG-4 AVC/H.264 mit 30 und 60p, auf Wunsch auch mit schnittfreundlichem All-Infra-Format ohne Interframe-Komprimierung. Die Bildstabilisierung ist auch beim Filmen aktiv und sorgt für sehr ruhiges Filmmaterial - doch bei Schwenks müssen die ersten Sekundenbruchteile oft weggeschnitten werden. Hier kämpft die Stabilisierung kurz sichtbar gegen die Bewegung an. Die Option "Sensoranpassung" (M-IS2) sorgt beim Filmen mit starken Kamerabewegungen für deutlich weniger Schwierigkeiten. Insgesamt bleibt die Videoqualität jedoch nur auf mittlerem Niveau. Wer viel filmen will, ist mit anderen Kameras beispielsweise aus der Sony-7-Serie besser bedient.
Kein Nachttier, aber auch kein Schattenmuffel
Die E-M5II ist keine Kamera für hohe ISO-Werte. Im Bereich von ISO 200 bis ungefähr ISO 800 stört das Rauschverhalten nicht, aber ab ISO 1.600 sind zunehmend aggressive Rauschbekämpfungsmaßnahmen erkennbar. Hier gehen viele Details im Bild verloren. Das ist besonders störend bei Ausschnittsvergrößerungen. Bei ISO 6.400 ist das Bildrauschen stark, und Fotos mit dem Maximalwert von ISO 25.600 sollten stark verkleinert werden, damit das Pixelgestöber und der Mangel an Details weniger auffallen. Als Alternative hat sich der Schwarz-Weiß-Modus bewährt, bei dem viele Anwender ein erhöhtes Rauschen als weniger störend empfinden.
Abgesehen von solchen Extremen ist die Bildqualität aber sehr gut. Das Bildmaterial kann durch seine hohe Detailauflösung überzeugen, was aber auch ganz wesentlich von den verwendeten Objektiven abhängt. Hier will Olympus für hohe Qualität auch viel Geld sehen. Darauf werden wir noch einmal zurückkommen. Beim automatischen Weißabgleich konnten wir keine groben Fehler erkennen, Mischlicht mit unterschiedlichen Temperaturen bringt praktisch jede Kamera aus dem Konzept.
Interessant ist die Kontrastanhebung, die schon bei den Standardeinstellungen der Kamera, zum Beispiel bei Ästen vor klarem Himmel in der 1:1-Ansicht, auffällt, bei verkleinerter Ansicht aber eher einen "knackigen" Eindruck hinterlässt. So einfach lässt sich das menschliche Auge täuschen. Doch das ist letztlich Kritik auf hohem Niveau - die Bilder der Kamera dürften im Alltag von Betrachtern eher als farblich ausgewogen und scharf bezeichnet werden.
Gut gefallen hat uns die Möglichkeit, bei Rohdatenbildern selbst aus scheinbar unaufhaltbaren Schatten beziehungsweise unterbelichteten Bildern in der Nachbearbeitung noch viel herausholen und die Bilder retten zu können.
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