Olympic E-Sports Week: IOC sorgt mit Schach und Just Dance für E-Spott
Kein Counter-Strike, kein League of Legends: Das Internationale Olympische Komitee hat für eine Veranstaltung einige sehr spezielle Games ausgewählt.

Mit einer in Teilen ungewöhnlichen Auswahl an Spielen für eine Veranstaltung sorgt das Internationale Olympische Komitee (IOC) für Spott und Kritik aus der Community. Konkret geht es um die erstmals in dieser Form stattfindende Olympic E-Sports Week, die für den 22. bis 25. Juni 2023 in Singapur geplant ist.
Es soll neun Disziplinen geben, jede davon basiert auf einem Computerspiel. Im Angebot sind einige Games, die auch von der Community akzeptiert werden dürften: Motorsport etwa wird durch Gran Turismo 7 abgedeckt, für Radsport kommt Zwift (Test auf Golem.de) zum Einsatz.
Was es allerdings nicht gibt, sind tatsächlich bei E-Sportlern etablierte Games. Weder Dota 2 noch League of Legends oder Counter-Strike werden bei der olympischen E-Sport-Woche zu sehen sein – obwohl Veranstaltungen mit diesen Titeln riesige Hallen füllen und im Stream viele Millionen Zuschauer begeistern.
"Wir finden es gut, dass das IOC sich für E-Sport interessiert", kommentierte etwa der E-Sport Bund Deutschland. "Besser fänden wir es, wenn auch der mehrheitlich praktizierte E-Sport einen Platz finden würde."
Stattdessen gibt es einige Games, die bislang nicht im Zusammenhang mit E-Sport aufgefallen sind. Im Tanzwettbewerb etwa kommt Just Dance von Ubisoft zum Einsatz. Bogenschießen ist über ein bilsang nur für Android verfügbares Mobile Game namens Tic Tac Bow vertreten. Dazu kommt Schach, was offenbar auch nicht auf breite Zustimmung in der Community trifft.
Tennis mit Pay-to-Win
Für Baseball hat das IOC das schon etwas ältere, von Konami für die Nintendo Switch und die Playstation 4 produzierte WBSC E-Baseball Power Pros ausgewählt, das mit seiner Zeichentrickaufmachung kaum für ernsthaften Sport steht.
Beim Tennisturnier kommt das von Wildlife Studios für Android und iOS entwickelte Tennis Clash zum Einsatz. Das gilt als gutes Spiel, die Community beschwert sich aber über Pay-to-Win. Segeln wird über die relativ anspruchsvolle und ernsthafte Simulation Virtual Regatta ausgetragen.
Kampfsport ist mit Virtual Taekwondo vertreten, einem ebenfalls ernsthaften Sportspiel von Refract Technologies, bei dem die echten Bewegungen der Teilnehmer von Sensoren erfasst und ins Spiel übertragen werden.
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Ich finde eigentlich nichts langweiliger als Sportspiele zu schauen. Also wirklich. Da...
Das zeigt mal wieder wunderbar die Diskrepanz zwischen Entscheider und die sich mit dem...
Das IOC bleibt sich wenigstens Treu in seiner völlig versumpften Korruptions-Tradition...
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