Ole-Johan Dahl und Kristen Nygaard: Die Erfinder der objektorientierten Programmierung
Sie haben die Basis für Sprachen wie C++ geschaffen: Vor 20 Jahren wurden Ole-Johan Dahl und Kristen Nygaard mit dem Turing Award ausgezeichnet.

Die beiden sind ein ungleiches Paar: Ole-Johan Dahl galt als das praktische Genie und Kristen Nygaard als kreativer Visionär. Trotzdem waren sie ein großartiges Team, das in den sechziger Jahren die revolutionäre Programmiersprache Simula entwickelte, einen Vorläufer heutiger objektorientierter Programmiersprachen.
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Dahl und Nygaard arbeiteten damals für die Norsk Regnesentral (NR, deutsch: Norwegische Rechenzentrale), eine private Stiftung, die heute zu den größten europäischen Statistik-Forschungszentren gehört. Die beiden entwickelten dort zwischen 1962 und 1967 Programmiersprachen, um Simulationen durchzuführen.
Die erste Version von Simula, Simula I von 1965, war noch komplett auf dieses Aufgabengebiet zugeschnitten. Syntaktisch nahm sie Anleihen bei Algol 60 und Simscript. Der Nachfolger Simula 67 war bereits eine General-Purpose-Programmiersprache und führte Klassen, Objekte, Vererbung, Sub-Klassen, virtuelle Prozeduren, Koroutinen und sogar eine Garbage Collection ein. Sie unterstützte außerdem ereignisorientierte Simulation.
Über die Kindheit von Ole-Johan Dahl ist sehr viel bekannt: Er wurde am 12. Oktober 1931 in Mandal geboren, sein Vater war Kapitän, die Mutter Hausfrau. Beide Eltern stammten aus Familien mit langer, Generationen überspannender Seefahrertradition, die bis in die Zeit der Segelschiffe zurückreichte.
1938 zogen die Dahls nach Drammen um, wo der kleine Ole-Johan in der dortigen Schule - eigenen Erzählungen zufolge - wegen seines Dialekts gemobbt wurde. Dass aus Ole-Johan kein Seefahrer werden würde, zeigte sich wohl schon früh: Bereits als Junge gehörten Mathematik, Lesen und Musik zu seinen Hobbys. Mathe fiel ihm so leicht, dass er in der Schule den Spitznamen "Professor" bekam.
1944 floh die Familie nach Schweden, nachdem ein Cousin von den deutschen Besatzern erschossen worden war; mutmaßlich war er im Widerstand aktiv gewesen. Die Rückkehr ist weniger gut dokumentiert, fest steht nur, dass es irgendwann nach dem Ende der Besatzung war.
Dahl und Nygaard lernen sich beim Militär kennen
Nach dem Abitur begann Dahl an der Osloer Universität mit dem Mathematikstudium. Gleichzeitig absolvierte er seinen Wehrdienst in der Buchhaltungsabteilung des Forsvarets Forskningsinstitutt (FFI, das Forschungsinstitut des norwegischen Militärs). Die Buchhaltung unterstand der Abteilung für mathematische Analyse, geleitet wurde sie von Kristen Nygaard.
Über Nygaards Kindheit und Jugend ist nicht viel bekannt. Geboren am 27. August 1926 in Oslo, schloss er sein Mathematikstudium an der dortigen Universität 1956 mit dem Doktortitel ab. Seine Doktorarbeit schrieb er über das Thema "Theoretical Aspects of Monte Carlo Methods". Gleichzeitig arbeitete er seit 1948 für das FFI und beschäftigte sich dort hauptsächlich mit Computern, Programmierung und der Analyse komplexer Systeme. Konkret ging es um einen Versuchsreaktor für das damalige Institut für Atomenergie in Halden.
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Die Anfänge der objektorientierten Programmierung |
Harald Schmidt und Feuerstein denken :)
Und was passiert dann mit dem Objekt, wenn darauf eine Methode aufgerufen wird, die den...
So pauschal würde ich das nicht beschreiben, letztlich kommt es immer auf das...
Jedenfalls für die Navigatoren früherer Zeiten, als man noch Sextanten bedienen...