Oi: Größter Festnetzbetreiber Südamerikas insolvent
Hohe Ausgaben für den Netzausbau und Übernahmen haben Oi in die Insolvenz getrieben. Der Festnetz- und Mobilfunkbetreiber will versuchen, den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Der größte brasilianische Festnetzbetreiber Oi (ehemals Telemar) hat Gläubigerschutz beantragt. Das teilte das Unternehmen den Aktionären mit. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von 65,4 Milliarden Real (19,2 Milliarden US-Dollar). Zuvor waren Verhandlungen mit den Kreditgebern gescheitert, das Land ist in einer Wirtschaftskrise.
Oi, der viertgrößte Mobilfunkbetreiber des Landes, hat nach Angaben von Fitch Ratings Finanzreserven in Höhe von 8,4 Milliarden Real, denen kurzfristige Verbindlichkeiten von 8,1 Milliarden Real gegenüberstehen. In der Mitteilung an die Aktionäre hieß es: "Der Antrag auf Wiederherstellung wurde wegen der Hindernisse gewählt, auf die die Unternehmensleitung bei dem Versuch stieß, eine echte Alternative mit den Gläubigern zu finden."
Fusion mit Brasil Telecom
Oi wurde vor acht Jahren mit staatlicher Hilfe von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva durch Fusionen geschaffen, um einen nationalen Wirtschaftskonzern aufzubauen. Im Jahr 2008 übernahm Oi Brasil Telecom, wofür die Wettbewerbsgesetze des Landes geändert werden mussten. 2013 kündigte Oi die Fusion mit Portugal Telecom an.
Nach Angaben von Credit Suisse fallen die Umsätze von Oi in diesem Jahr um 3,6 Prozent auf 25,5 Milliarden Real. Die Schulden des Unternehmens entstanden durch hohe Ausgaben für den Festnetzausbau sowie durch Fusionen und Übernahmen.
Das Unternehmen will in dem Insolvenzverfahren den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. "Oi wird alles daran setzen, seine normalen kommerziellen, betrieblichen und administrativen Tätigkeiten zu erhalten", teilte der Konzern mit. "Oi wird seinen Schwerpunkt auf Investitionen in strukturell wichtigen Projekten beibehalten."
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Ist doch bei unseren großen wie der deutschen Telekom, O2 und Vodafone nicht viel anders...
3. Der Konzern wird in eine verstaatlichte Badcom und einen profitablen Konzern aufgespalten.
Dann bleiben noch die knapp 64 Mrd. an Schulden übrig (das Vermögen wird ja auch gegen...