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Ohne Werbung: Instagram und Facebook demnächst für zehn Euro monatlich

Wer die Meta -Apps Instagram und Facebook werbefrei nutzen will, muss zahlen. Meta reagiert damit auf die Datenschutzbestimmungen.
/ Achim Sawall
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Meta führt die Datenschutzbehörden an der Nase herum. (Bild: Beata Zawrzel/NurPhoto/Reuters)
Meta führt die Datenschutzbehörden an der Nase herum. Bild: Beata Zawrzel/NurPhoto/Reuters

Meta startet im November 2023 eine kostenpflichtige Nutzung für die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram in Europa. Das gab der Konzern am 30. Oktober 2023 in seinem Blog bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Die Nutzung der Dienste ohne Werbung in der Europäischen Union, der Schweiz sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen kostet auf dem Desktop-Rechner zehn Euro im Monat.

Auf mobilen Endgeräten soll der Preis 12,99 Euro betragen. Ab März 2024 steigen die Preise auf dem Desktop für die gemeinsame Nutzung von Facebook und Instagram ohne Werbung auf 16 Euro.

Meta reagiert mit dem neuen Preismodell darauf, dass aus Datenschutzgründen in der EU die Zustimmung der Nutzer für personalisierte Werbung durchgesetzt wird. Die Kombination der Nutzerdaten aus verschiedenen Diensten soll zudem eine zusätzliche Einwilligung erfordern. Wer der Verwendung seiner Daten für Werbung zustimmt, kann die Dienste weiter kostenfrei nutzen.

Meta hatte am 1. August 2023 angekündigt , künftig bestimmte Daten der europäischen Nutzer nur noch mit deren Einwilligung zu personalisierter Werbung zu verarbeiten und die Vorgaben der DSGVO einzuhalten. Betroffen seien Nutzer in der EU, dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz. Bisher hat Meta argumentiert, personenbezogene Daten der Nutzer ohne deren Einwilligung verarbeiten zu können.

Meta wird zudem die Schaltung von Anzeigen für alle Nutzer unter 18 Jahren in der EU und Teilen Europas, die den EU-Vorschriften folgen, vorübergehend aussetzen. Die Werbepause für europäische Nutzer unter 18 Jahren beginnt am 6. November.

Anfang des Jahres 2023 hatte die irische Datenschutzbehörde gegen Meta wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen ein Bußgeld in Höhe von 390 Millionen Euro verhängt . Es wurde Meta untersagt, die Vertragsrechtsgrundlage zu nutzen, um personalisierte Werbung mittels der getrackten Nutzeraktivitäten auszuspielen. Mit dem gegen Meta erlassenen Bescheid ging ein jahrelanger Streit zwischen Datenschutzaktivisten, europäischen Datenschutzbehörden, der irischen Datenschutzbehörde und Meta zu Ende.


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